Die kanadische Band Destroyer hat ihr neues, 13. Album „Labyrinthitis" (Bella Union/PIAS) größtenteils 2020 geschrieben, im Frühjahr 2021 aufgenommen und unternimmt darauf eine traumwandlerische-mystische Reise durch wabernden, schwülstigen 80ies-Gitarren-Art-Pop-Rock, der ab und an wie New Order-Reloaded klingt (wie z.B. „All My Pretty Dresses" oder „The States"). Singer/Songwriter Dan Bejar als Destroyer-Kopf und sein Kollaborateur John Collins sind dabei auf der Suche nach mythischen Artefakten, die Träume und Realität verbinden. Erste Song-Ideen stammten aus Disco, The Art of Noise, Just Jack und New Order, sie arbeiteten in völliger Abgeschiedenheit, Collins auf der abgelegenen Insel Galiano Island und Bejar im nahe gelegenen Vancouver, schickten ihre Ideen hin und her, wenn sie sich nicht treffen konnten. Erst vor dem Abmischen hat Bejar seine Band Destroyer hinzugezogen, um seine seltsamen Geschichten, die er eher mit exaltierter, Pet Shop Boys-Alike-Off-Stimme vorträgt, denn singt, zu seinen Mini-Indie-Art-Rock-Dramen bisweilen fast schon progrockig theatralisch cinemascopisch zu verdichten (stark in „Tintoretto-It's For you" oder auch dem Titelsong „Labyrinthitis"). Aber eigentlich will er ja nur spielen und schräge Tanzmusik zelebrieren- wie in „June"- da funkt er völlig unmythisch drauflos.
Jürgen Parr
Stand: 03.05.2022
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!