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Tennyson

Tennyson

Tanzgetriebene, bisweilen melancholisch-introspektive Electronica-Vertracktgefrickeltheit mit popig-indieesquem Antlitz stellt der kanadische Produzent Tennyson (alias Luke Pretty) auf seinem Debüt „Rot" (Counter Records/Ninja Tune) in den Mittelpunkt. In den zwölf Tracks treibt er seine Beats nach vorne, massiert seine Hooks ordentlich durch, bleibt immer hochdramatisch und megaemotional mit vielseitigen filigranen Sounddetails. Luke hat „Rot" in einer Zeit der Not geschrieben - nachdem ein plötzlicher Hörverlust durch Schimmelpilzbelastung aufgetreten war - und ist das musikalische Tagebuch eines verrückten Gehirns; der Soundtrack eines jungen Künstlers am Rande einer persönlichen Katastrophe. Um dieser zu entkommen, fand Luke Trost darin, Songs auf seinem Computer zu schreiben. „Ich arbeitete an diesen winzig kleinen Lautsprechern und machte etwas, das ich für Müll hielt", erinnert er sich, aber als er in sein frisch renoviertes Zimmer zurückkehrte und sich die Musik wieder anhörte, brachten ihn die Melodien zum Weinen. „Es klang wie das, was ich durchgemacht habe.", sagt er. Dabei ist ihm mit „Iron" ein treibender Electronic-Groover gelungen, der verpeilt-verklöppelt daherkommt, aber euphorisch dahin schwebt.

Jürgen Parr

Stand: 06.03.2022

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