Der britische Komponist, Produzent und DJ Michael Greene aka Fort Romeau sieht Alben immer noch als ultimative Absichtserklärung, „ein Raum, um sich auszubreiten, um in ganzen Absätzen zu sprechen, anstatt in verkümmerten Sätzen", erklärt er. Pandemiebedingt hat er jetzt mehr als ein Dutzend Stunden an Sounds gesammelt und fragte sich während der Sessions: „Bewegt dich die Musik? Ist sie ehrlich?" Das Ergebnis ist „Beings Of Light" (Ghostly International/Cargo), eine melancholische, gelegentlich DJKoze-artige, hypnotisierend-trancige Techno-Deep House-Ambient-Sounds-Kollektion für verregnete Tage und träumerisches Schlendern im Mondschein. Kompositorisch von Bildern inspiriert, hat es Greene vor allem ein Werk von Steven Arnold angetan, einem Dalí-Schützling, der bis zu seinem Tod 1994 inmitten der AIDS-Krise dafür bekannt war, aus gefundenen Objekten jenseitige, Tableau Vivant-artige Bühnenbilder zu konstruieren. Zum 1984 entstandenen Foto „Power of Grace" (zugleich Album-Cover und Titel eines der Tracks): „Es ist auf die stärkste und direkteste Weise transzendent, eine vom Material losgelöste Imagination, Eleganz ohne Reichtum. Für mich steht es unter anderem für eine radikale Klassenpolitik. Die Vorstellungskraft siegt immer über die Mittel." Greene hat die surrealistische Idee, dass Träume es uns ermöglichen, eine bessere Realität zu erschaffen. Der Titel des Albums entstammt seiner Überzeugung, dass die Menschen Veränderungen herbeiführen können, indem sie sich zuerst vorstellen, wie die Dinge sein sollen, und sich nicht von Zynismus davon abhalten lassen, dieses Licht zu sehen. Jürgen Parr
Stand: 06.03.2022
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!