Myd

Eigentlich ist der französische DJ, Musiker und Produzent Myd ein herrlich kauziges, retro-verliebtes Easy Listening-Leichtgewicht-Sommer-Pop-Tanz-Kerlchen. Sein Debütalbum "Born A Loser" (Ed Banger/Because Mu-sic/Caroline International) schleudert 14 beschwingte Tracks in den Sommer, die zwischen kitschig-zuckersüßem FrenchPop der 80er, Phoenix-Attitude und pumpendem, hüftgroovendem HeavyFrenchHouse und Mutanten-Quirl-Funk der JetztZeit pingpongen. Allein der Titeltrack "Loser" ist das totale Dance-Brett: "Das Lied ist eine Hymne, die allen Menschen gewidmet ist, die glauben, sie seien Verlierer. Dieser Vibe soll ihnen die Kraft geben, die sie brauchen, um Großes zu erreichen", und das liefert er locker ab, unmittelbar gefolgt vom Banger "Together We stand" und dem ultimativen Ilse Werner-Gedächtnis-Meeresbrise-Lässig-Euro-Funk "Moving Men" mit Mac De Marco. Myd, der in Lille geboren ist, macht seit über zehn Jahren Musik, zunächst als Gründungsmitglied des Kollektivs Club Cheval, wo er an Produktionen und Remixes für Kayne West, Dua Lipa, Theophilus London oder Brodinski mitgewirkt hat. Sein Coming-of-Age-Soundtrack nimmt unterschiedlichste Einflüsse und Inspirationsquellen auf, verquirlt verschiedenste Samples (z.B. Flip Derrick Harriotts Gesang und dessen Reggae-Classics "The Loser" (1967) oder "NowThat We Found Love" von The O-Jays (1973)), ist lustig-albern, melancholisch-nachdenklich, verträumt und Funk-driven. "For me, the album is ending a chapter more than opening a new one" sagt Myd. "I see inspiration like a lung. Sometimes you are inhaling, and you need to take inspiration and wisdom from lots of people. Then you have other times when you need to produce a lot. To create this album, I was by myself creating. I think the next chapter will be working with other people and sharing what I did". Jürgen Parr