Auf seinem zweiten Album „Rare, Forever" (Ninja Tune) erforscht der Londoner Produzent und DJ Leon Vynehall zum ersten Mal, wer er als Mensch und Künstler im einzelnen, jeweiligen Moment ist, anstatt in die Vergangenheit zu schauen, um herauszufinden, was und wer ihn geprägt hat. Das Ergebnis enthält mehrere Seiten von ihm, ist eine Mischung aus allem, was er bisher gemacht hat, und ist keineswegs eine reine Dance-Platte. Hatte er beim Debüt Jazz, Ambient, Club- und Kammermusik verschwurbelt, ist „Rare, Forever" abstrakter, gebrochener, komplexer und unvorhersehbarer, fliegt wie ein fleißiges Honigbienchen zwischen Techno, House, UK-Garage Drum‚n'Bass, Club, Electronica-Experimental und Advanced Ambient, immer für einen unerwarteten Hakenschlag gut. Anstrengend-anregend.
Jürgen Parr
Stand: 24.05.2021
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