SG Lewis

Der Londoner DJ, Produzent und Multiinstrumentalist Sam SG Lewis badet in seinem Debütalbum "times" (Universal) in smooth-lässiger Dancefloor-Nostalgie durch 70er und 80er Groove-Archive. Alleine seine Gästeliste mit dem US-Rapper Channel Tres und Robyn ("Impact"), Lucky Daye ("Feed The Fire"), Frances, Lastlings, Rhye ("Time") oder dem legendären Nile Rodgers ("One More") unterstreicht, dass er weiß, wie mit Altmeister-Wisdom und Comrads-Empowerment zeitgemäße Groove-Hipster zu zaubern sind. Die zehn Dance-Knaller katapultieren uns in die Zeit vor COVID und unbeschwerte Ausflüge in einer smarten Endlosschleife, packt die Wucht der knochentrockenen Funkster der 70/80ies mit der frischen Finesse und Leichtigkeit der Groove-Euphorie unserer Tage, wie sie auch Roosevelt verkörpert. Und mit "Chemicals" zeigt er, dass er's auch allein draufhat, ganz nah an der Future Disco. Über das Album sagt Sam: "times ist eine Ode an den gegenwärtigen Moment. 2020 hat uns gezeigt, dass die Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit als selbstverständlich hingenommen haben, nie für morgen versprochen sind und dass die Gelegenheit, miteinander zu tanzen, vielleicht nicht immer wieder gegeben ist. Nachdem ich über das New York der 70er Jahre und die Geburt der Disco gelesen hatte, war ich vernarrt in die Euphorie und den Eskapismus, den die Musik aus dieser Zeit erzeugte, und in die sicheren Räume, die die Clubs damals den Menschen boten, um sich auszudrücken. Mein Ziel war es, musikalisch eine Welt zu schaffen, die dieselben Gefühle einfängt, und mir die Musik vorzustellen, die in diesen Räumen spielen würde, wenn es sie heute noch gäbe."

Jürgen Parr