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Club News 10-20

Maquina de Venus von Blacksea Nao Mayo

Lange nichts gehört bzw. gelesen... ich hoffe, Euch geht´s gut und ihr lasst gelegentlich die Clubmusik zuhause aufleben, so wie es Jarvis Cocker in seinem Partykeller gemacht hat. Letztes Jahr stieß ich beim Le Guess Who?-Festival in Utrecht auf das aus Lissabon stammende Principe-Label, die mit einigen Künstle-rinnen und Künstlern wie DJ Nigga Fox, DJ Marfox sowie DJ Firmeza vertreten waren und mich durch eine Mischung aus Techno, Bassmusik, Kuduro und mir bislang unbekannten Genres wie Tarraxinha und Kizomba, die ihre Ursprünge in Angola haben, oder Funaná aus den Kapverden begeisterten. Exotisch, funktional und eigen, wie es vielleicht ein DJ Mujava mit seinem "Township Funk" 2009 für kurze Zeit andeutete. Zudem fördern die siebgedruckten von Márcio Matos gestalteten Cover eine wieder-erkennbare Labelidentität. Principe Records veröffentlicht bereits seit 2001 und versucht in einem DIY-Stil vor allem die subkulturelle, im Underground verhaftete Clubmusik Portugals abzubilden. Hot, weird Shit, wenn man so will... Nun erschien das neue Album "Máquina de Vénus" von Blacksea Não Mayo mit acht Tracks, die bereits zwei 12''es veröffentlichten. Dahinter stehen DJ Kolt, DJ Noronha und DJ Perigoso. Und da bekomm auch ich mal wieder Lust, in den Club zu gehen...

+++ Dub-Techno von Labels wie Chain Reaction hat mich in den 90ern neben Artists wie Plastikman, Thomas Brinkmann´s Soul Center, oder Pole mit seinem scape-Label geprägt. Bereits damals tauchte der dominikanische Reggae-Sänger Paul St. Hilaire aka Tikiman, der sich damals in Berlin niederließ, u.a. auf Platten aus diesem Umfeld auf. Nun erscheint mit "Assemblage" von Rhauder & Paul St. Hilaire [ornaments] eine Zusammenstellung aller ihrer Ornaments-Veröffentlichungen plus einer unveröffentlichten Bonus-Version. Sehr zeitlos, tolle 10 Tracks, darunter Dub-Versionen und Versions für alle, die das nicht sowieso schon haben und in die urbanen Weiten des v.a. Berliner Dub-Techno eintauchen wollen. +++ Auch der in Berlin lebende Kanadier Scott Monteith, besser bekannt als Deadbeat, hat bereits mit Paul St. Hilaire aufgenommen. Kürzlich erschien erst das tolle „Four Quarters Of Love And Modern Lash" [another moon]. Für sein neues Album "Deadbeat meets The Mole" [blkrtz] holt er sich aber seinen Kanada-Buddy Colin de la Plante. Im weitesten auch im Dub-Techno angesiedelt mit Anleihen aus House und HipHop, aber verspielter, klickriger und mit gelegentlichen Stimm-Samples. Auf der Website des XLR8R-Magazins [www.xlr8r.com] gibt es gerade ein Dead-beat's XLR8R+ Takeover Features Monolake, Tikiman, T.Raumschmiere, and More-Spezial. +++ In den letzten Jahren hat sich bei mir auch immer mehr sogenannte Weltmusik in den Clubkontext eingeschlichen. Labels wie Habibi Funk und Analog Africa, aber auch das aus Uganda stammende Hakuna Kulala sind da Qualitäts-Garanten. Mit der Compilation "La Locura de Machuca 1975-1980" [analog africa] tauchen wir in den kolumbianischen Underground ab. 1975 startete der erfolgreiche Steueranwalt Rafael Machuca sein Label Discos Machuca, dem er sich die folgenden sechs Jahre widmete und die strangeste, experimentellste Afro Psychedelia, Cumbia und Champeta veröffentlichte. Eine Verschmelzung kolumbianischer und afrikanischer Rhythmen mit Orgeln und psychedelischen Gitarren. 17 Stücke lassen diese innovative Epoche neu aufleben. +++ Das Kölner Kompakt-Outlet feiert mit "Total 20" Jubiläum. 22 Tracks, darunter Robag Wruhme, Sascha Funke, oder Voigt & Voigt bilden den Minimal-Techno mit Spielarten von Pop, Acid, House, etc. ab. 20 Jahre, sogar etwas darüber, wer hätte das gedacht... +++ Martin Gretschmann, einst Mitglied bei The Notwist und mit seiner Band Console umtriebig, fokusiert seit einigen Jahren sein DJ- und Produzenten-Projekt Acid Pauli und legt mit „MOD" [ouïe] ein neues, drittes Album vor. Sehr entspannte Klänge von Dub zu Electronica und Ambient, inspiriert von modularen Synthesizern. Die Beschreibung der neun Tracks im Info als "soft, elegant, fluent, dreamy - the tracks achieve the effect of space-time morphing - magical states" trifft es sehr gut.

stefan wagner

Stand: 11.10.2020

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