Bob Moses

Das clubbig-housige ElektroSoul-Duo Bob Moses spinnt konsequent seine Soundmelange aus treibenden Dancefloor-Elementen, Downbeat, Deep House, Clubmucke, warm-wohligem RetroSoul und echten Rockgitarren und Drums weiter. Auch auf ihrem Mini-Konzept-Album „Desire" (Domino) schmachten sich Tom Howie und Jimmy Vallance auf sechs durchgehend gemischten Tracks durch eine Liebesgeschichte für das digitale Zeitalter. Der Titeltrack ist eine Zusammenarbeit mit dem Elektronik-Musiker ZHU, die weiteren fünf Titel entfalten diese besondere Soundsignatur aus Clubmotorik und Schwermut. Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Battle Lines" 2018 mit seiner strafferen, traditionelleren Songstruktur und Welttour mit Band waren die Beiden wieder nur als Duo auf europäischer Clubtournee und sammelten neue Inspiration. "It was great being back in that environment and feeling the communal energy", betont Vallance. "We wanted to make something that was continuously mixed, something that would take the listener on a journey and replicate that feeling we try to create when we're playing our sets in a club", erklärt Howie. Dazu die thematische Konzeptidee: das Begehren und die Art und Weise, wie es sich in unserer heutigen Welt darstellt. "Begehren kann ziemlich destruktiv werden, wenn man sich seiner selbst nicht bewusst ist. Mit diesen Songs versuchen wir, uns unserer selbst bewusst zu werden, indem wir unsere eigenen Wünsche betrachten und mit ihnen rechnen", sagt Vallance. "Geschichten über das Begehren sind zeitlos: Ikarus, der zu nah an der Sonne fliegt und schließlich in den Tod stürzt...diese Idee inspirierte den fallenden Mann auf dem Albumcover. Das symbolisierte uns, wie das Begehren zum Untergang führen kann". Howie ergänzt: „Wir haben die Welten geschätzt, die in Konzeptplatten von Bands wie Pink Floyd und Nine Inch Nails geschaffen wurden. Wir dachten, es wäre interessant, diese Art des Songschreibens mit dem Flow moderner elektronischer Musik zu kombinieren".

Jürgen Parr