Ikonische Rocklegenden haben doch noch Saft und Kraft und können wie frische Debütanten klingen: Die Pretenders um die charismatische Chrissie Hynde legen nach Jahren jetzt mit "Hate For Sale" (BMG) ihr 11. Album vor, deren zehn Songs erstmals von Chrissie Hynde und ihrem Gitarristen James Walbourne stammen, der bei Bandgründung noch gar nicht geboren war. Dabei klingen sie wie einstmals – kraftstrotzend-elektrisierender, zeitloser klassischer Rock. Zum Titeltrack sagt die Chefin: "Nun, wir alle lieben Punk. Man könnte wohl sagen, dass man den Titelsong als unseren Tribut an die Punkband bezeichnen könnte, die ich als die musikalischste in ihrem Genre betrachte – The Damned", das soll jetzt aber nicht auf die falsche Spur bringen: Zwar lassen sie darin die hingerotzte Urkraft des Punks der späten 70er und frühen 80er hochleben, aber dann geht es im Vintage-Rock-Sound zwischen Midtempo, Ballade und mit dem nötigen Chrissie-Vokal-Charme im "Stop Your Sobbing"-Modus weiter, als wären nicht vierzig Jahre vergangen. Die von Stephen Street (The Smiths, Blur) produzierten Titel wurden in der langjährigen Tournee-Besetzung Hynde, Walbourne, Bassist Nick Wilkinson und Gründungs-Drummer Martin Chambers eingespielt, was man dem Ergebnis deutlich anhört. Und von Hass zum Glück keine Spur.
Jürgen Parr
Stand: 12.08.2020
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