Nick Hakim

Mit seinem Debüt "Green Twins" 2017 bannte der gebürtige Washingtoner und in New York lebende Nick Hakim seine Interpretation von elektrifiziertem, retrogetränktem NeoSoul auf Soundbahnen. Seine neue Ausgabe "Will This Make Me Goo" (PIAS/ATO) ist thematisch von starker Intuition geprägt und bildet sehr offen sein Innenleben und seine spezielle Gefülslage ab. Das verschachtelt er kongenial in verhuschte, downbeatige Elektro-Grooves, oft dissonant-disruptiv, klöppelt psychedelischen Soul Isaac Haye'scher Anmutung, kreiert wimmelbildhaft-unscharfen Scheppersound, knarzig-unruhig, mit klassischer Crooner-Soul-Schmacht-Stimme inoniert er die Songs. Aber eben mit weniger Love & Fun, sondern mehr voller eigener Dämonen, Verletzlichkeit und einschneidenden Erlebnissen. "Ich fühle, wie die Leute kochen, auf dem Weg zum Siedepunkt. Um uns herum geht eine Menge Wahnsinn vor sich, und diese Welt kann sich so kalt anfühlen. Es kann schwer werden, sich daran zu erinnern, was es wert ist. Die Menschen um mich herum und die Musik, die ich liebe, helfen dabei...Ich hoffe, dass diese Musik das Bewusstsein dafür schärft, wo wir gerade stehen. Darüber, wie wir auf diesem Planeten leben, wie wir unsere Nachbarn behandeln. Über die Gemeinschaft. Über Depressionen. Darüber, was uns heilen kann und was nicht. Über Übermedikation, Überreizung und Manipulation. Darüber, wie wir die Menschen um uns herum respektieren und lieben, denn eines Tages werden sie nicht mehr da sein", erklärt Hakim.

Jürgen Parr