Vampire Weekend, die zum Trio geschrumpfte Band um Pop-Charmeur und Ober-Nerd Ezra Koenig, bringen mit „Father of the Bride" das sechste Album in sechs Jahren und bleibt dabei erfrischenderweise nicht notorisch an ihrem polyglotten-polyrhythmischen Talking Heads-King Sunny Adé-Gedächtnissound kleben, der lässig mit Funk- und Afro-Ingredienzen jongliert, sondern erweitert ihr Stilspektrum um Folk- und Country-Elemente. Oft klingen sie wie eine verträumt-verpeilte Indie-Folk-Hippie-Kapelle. Bei den 18 oft melancholisch-komplex-verspielten Songs des Doppelalbums (meist nie länger als drei Minuten), gibt's natürlich auch mal Autotune-Ausreißer, aber die sind nicht der Rede wert angesichts der Wucht der Wohlklangharmonie der nahezu perfekten Popsongs, die beim wiederholten Hören immer neue Feinstdetails bieten. Und so braucht Ezra mit diesem Hitmaterial keine Angst vor Quincy Jones, dem Vater der Braut, zu haben.
Jürgen Parr
Stand: 13.06.2019
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!