Eigentlich ist der smarte, gutaussehende Münchner Jonas Kaufmann, von vielen als „der neue König der Tenöre" gefeiert, so etwas wie der Posterboy der modernen Klassik. Seit seinem Debüt an der Metropolitan Opera New York 2006 in „La Traviata" hat er international durchgestartet, natürlich auch bei den Bayreuther Festspielen als Lohengrin. Souverän im italienischen und französischen Repertoire zuhause, lebt er nach „Dolce Vita" 2016 jetzt in einem ganz besonderen Abend in einer ganz besonderen Location kraftvoll und begeisternd seine Liebe zu Italien aus: „Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin" mit einem bestens aufgelegten Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und der starken Mezzosopranistin Anita Rachvelishvili als Gastsolistin und Duettpartnerin zauberte Jonas Kaufmann leidenschaftliche Duette und Arien-Highlights aus der Oper "Cavalleria Rusticana" von Mascagni, nostalgische italienische Hits von "Voglio vivere così" bis zu "Non ti scordar di me" und Pop-Hits wie „Caruso" und „Volare". Auf den Spuren von Caruso und Pavarotti setzt er mit seinem speziellen Timbre ganz eigene Akzente, bleibt wohlig nostalgisch-traditionell-bombastisch überwältigend, ohne auch jemals in große Kitschgefahr zu geraten. „Italien ist für mich gelebte Leidenschaft auf höchstem Niveau. Ob das Liebesbeziehungen oder Dramen sind, ob Kunst, Essen oder das süße Nichtstun am Strand: Man hat plötzlich das Gefühl, man muss ständig lächeln", sagt er zur Affinität zum Repertoire. Eine gelungene Live-Einspielung, die das besondere Ambiente einer milden Sommernacht der Berliner Waldbühne genial einfängt.
Jürgen Parr
Stand: 13.11.2018
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!