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Club News 12-17

BKO - Mali Foli Coura

Als ich dieses Jahr das erste Mal Finnland besuchte - Anlass war das dort im August stattfindende „Flow Festival" - traf ich auch auf einen alten Freund, Timo Kaukolampi, dessen Band Larry And The Lefthanded mich einst im Musikfernsehen, bei „120 Minutes" war es glaub ich, schwer beeindruckte – das war ungefähr so Mitte der 90er. Dieses Jahr legte er an einem sonnigen Nachmittag in einem „bunten Garten" Platten zwischen Sähkä und Vangelis auf und spielte am Sonntagabend in der Techno-Halle ein Solo-Set unter seinem Namen. Dazwischen liegen Band-Projekte wie O:pl Bastards, K-X-P. und einige mehr. Nun erscheint unter dem Namen Kaukolampi „I" [svart] sein erstes Solo-Album. Technoid mit Einflüssen aus Wave, düster und manchmal spacig. „I wanted to break all structure, to see if all form can be destroyed." sagt K-X-P Frontmann, Timo Kaukolampi, von seinem Debüt-Solo-Album. Fünf Stücke, darunter ein Stück, das dem in diesem Jahr verstorbenen Landsmann Mika Vainio, der Hälfte von Pan Sonic, gewidmet ist: „Epiphyte (Requiem For Mika)". Techno, Kraut- & Spacerock sowie Electro, Filmmusik und experimentelle Electronica wurden über die Jahre ausgelotet, Konventionen gebrochen und ein ganz eigener Stil entwickelt. Während der letzten Jahre sind Produzenten wie Erol Alkan, James Holden und vor allem die Optimo Jungs aus Glasgow auf ihn aufmerksam geworden. Bei letzteren spielte er auf deren 20-jährigen Jubiläumsparty. Timo Kaukolampi selbst zu seinem Album: "I wanted to make music that has more space in it than I usually do. That captures this lonely sense of emptiness, of euphoria and beauty – a deep sadness. It's a conversation between good and evil, beauty and brutality, and it's most definitely my inner journey."

+++ Den Produzenten James Conolly kennen wir eventuell unter seinem L-Vis 1990 Alter Ego vor allem mit Veröffentlichungen auf dem von ihm mitbetriebenen Londoner Night Slugs Label. Sein neues Album „12 Thousand Nights" [l-vis 1990] spiegelt auf 11 Tracks seine progressive Vision von HipHop, R&B, Dancehall und Pop-Musik wider und versammelt diverse befreundete Produzenten wie Gaika, Jimmy Edgar, Sinjin Hawke u.a., so dass auf jedem der elf Stücke Vocals zu finden sind, die somit eher als Mixtape funktionieren. Ein urbanes Club-Mixtape, entstanden zwischen London, New York und Los Angeles.

+++ Jannis Stürtz und Malte Kraus betreiben das in Berlin und Köln ansässige Jakarta Plattenlabel, auf dem sie zwischen HipHop, Jazz und Bass alles veröffentlichen, was ihnen gefällt und Groove hat. Im Sommer erst wurde ich auf ihr seit 2 Jahren bestehendes Sublabel Habibi Funk durch die Platte von Al Massrieen „Modern Music" aufmerksam, auf dem sie verschollene Schätze wiederveröffentlichen. Nun erscheint mit „Habibi Funk: An Eclectic Selection Of Music From The Arab World" eine wunderbare Zusammenstellung mit 17 Stücken von 15 Artists aus den 70er und 80er Jahren, die schwer in ein Genre einzuordnen ist. Tanzbar, groovy, exotisch, funky... Unterschiedlichste Tracks aus der arabischen Welt, die regionale Einflüsse mit Sounds und Strömungen, die von außen kommen, verbinden. Somit findet auch westliche Pop-Musik wie Soul, Pop und Rock, aber auch Jazz ihren Einzug, ohne diese sehr eigenen, exotisch anmutenden Tracks in ihrer Eigenheit zu beeinträchtigen. Es finden sich Stücke aus Marokko, Algerien, dem Sudan, Ägypten, dem Libanon und Tunesien. Einige Namen wie Fadoul, Ahmed Malek oder Dalton sind durch frühere Releases bereits bekannt, andere wie Kamal Keila, Sharhabeel Ahmed, Attarazat Addahabia & Mallek Mohamed werden neu vorgestellt und werden 2018 Alben veröffentlichen. Eine ganz wunderbare Compilation, die uns über den lokalen und zeitlichen Tellerrand blicken lässt und ein sehr positives Lebensgefühl vermittelt. Auf der Bandcamp-Seite des Labels gibt es zudem sieben Mixe zum kostenlosen Download: https://habibifunkrecords.bandcamp.com

+++ Kein typisches Club-Album, aber dennoch sehr tanzbar und perkussiv kommt von BKO: „Mali Foli Coura" [buda musique]. BKO ist der Flughafencode für Bamako, der Hauptstadt Malis. Die Band existiert seit 2012 und der Titel ihres zweiten Longplayers steht für „Neue Musik aus Mali". Laut Info erforschen sie Rock, elektrischen Trance und fiebrige Rhythmen, einige der neun Stücke sind von der Dynamik her elektronischer Tanzmusik nicht unähnlich und entwickeln einen unheimlichen Drive. Ein Album, das uns über den Winter bringen kann!

stefan wagner

Stand: 18.12.2017

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