Acts & Facts, Konzert
 

Interview mit Julia Engelmann

Julia Engelmann

Doppelpunkt: Frau Engelmann, Sie sind schon einige Jahre im Film-und Showgeschäft. Sie haben viele, auch viele junge Fans. Was würden Sie denen raten, wenn diese ebenfalls als Poetry-Slammer unterwegs sein wollen?
Julia Engelmann: Das wichtigste ist wohl, es machen zu wollen. Man muss Lust dazu haben. Man kann alles vortragen, was man selbst geschrieben hat, auswendig oder man liest es ab. Das ist eine Gefühlssache. Man sollte vorher sehr viel lesen, als Zuschauer und Zuhörer sehr viel hören und beobachten. Dann schreibt man seine Texte. Bevor ich auf der Bühne einen Text vortrage, habe ich ihn zuhause schon mindestens zwölf mal selbst gesprochen. Durch das Wiederholen und Üben fühle ich mich sicher und kann es auf der Bühne vortragen. Man sollte es als Hobby beginnen, aber wirf dich rein. Durch ständiges Versuchen entwickelst du dich.
DP: Wie wichtig ist ein Rhythmusgefühl?
Julia Engelmann: Natürlich ist das Gefühl für Rhythmus sehr wichtig. Ich selbst höre viel Musik, während ich schreibe. Ich stelle mir auch vor, dass ich mit verschiedenen Menschen spreche. Dadurch ändert sich ja auch der Rhythmus und die Melodie.
DP: Sie treffen mit Ihren Text den Spirit der Zeit. Sind das Sie auch selbst oder hören und sehen Sie und transformieren dann das Erlebte in einen Text?
Julia Engelmann: Beides trifft wohl zu. Meine Gefühle verbinden sich mit den Menschen. Ich lebe in einem echten Austausch mit Ihnen. Dann kommt es für mich zu einer Introperspektive. Ich selbst lebe ja in verschiedenen Mikroorganismen mit meinen Freunden, mit der Familie. Sie existieren real und es wird wechselseitig. Meine Erlebnisse, meine Erfahrungen müssen mich berühren, dann kann ich schreiben.
DP: Wie entsteht ein Gedicht bei Ihnen?
Julia Engelmann: Ich nehme mir einen Absatz vor. In diesem Absatz sammle ich meine Gedanken, Metaphern, Assoziationen. Jeden Satz gebe ich in vier, fünf oder auch zehn Varianten wieder. Am Ende suche ich die aus, die mir im Ohr bleibt, die ich gerne sage. Das muss nicht objektiv die beste sein, aber es ist dann mein Geschmack und meine Intuition und mein Gefühl. Es ist meins.
DP: Vielen Dank und viel Erfolg weiterhin!
Carola Beer

Stand: 08.07.2018

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