Joann Sfar, 1971 in Nizza geboren und dort aufgewachsen, ist in seiner französischen Heimat ein wahrer Comic-Star. In seinen oft autobiografisch beeinflussten Werken setzt er sich immer wieder mit der jüdischen Kultur und der Gefahr des Antisemitismus auseinander - ein Thema, das leider wieder aktuell ist. Im Erlanger Stadtmuseum wird seit Ende Mai bis zum 1. September die erste ihm gewidmete Werkschau in Deutschland präsentiert: „Die Katze des Rabbiners. Joann Sfar – Zeichnen und Leben". In Joann Sfars Erzählungen tummeln sich Vampire und Seeräuber, der kleine Prinz und der mystische Golem, der Maler Marc Chagall und der Chansonnier Serge Gainsbourg. Mit markantem Strich entführt er seine Leserinnen und Leser in die jüdische Kultur Frankreichs, Algeriens und Osteuropas, der Heimat des Klezmers. Themen wie Freundschaft, Kindheit, Sexualität und Stigmatisierung verwebt er mit seiner eigenen jüdischen Identität, die er mehr kulturell als religiös begreift.
Autobiografische Werke wie „Die Synagoge" verarbeiten Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend, die auch von Erfahrungen mit Antisemitismus und dem Erstarken des Rechtspopulismus in Frankreich geprägt waren. Joann Sfars bekanntestes Werk, die Comic-Reihe „Die Katze des Rabbiners", wurde in 22 Sprachen übersetzt und 2011 verfilmt. Die titelgebende Katze beginnt nach dem Verzehr eines Papageis zu sprechen und fordert ihren Herrn fortan mit ironischen Bemerkungen, philosophischen Reflektionen und ketzerischen Kommentaren heraus.
Stand: 18.05.2024
Drei Elektropopper aus Berlin kommen mit Synthesizern und Happy Hippieness: Großstastgeflüster am 12. Juli auf der Kulturinsel Wöhrmühle in Erlangen.