Keshavara

Dem einen oder anderen ist Keshav noch vom Projekt Timid Tiger bekannt, Keshavara ist aus einem Soloprojekt hervorgegangen, als das Goethe-Institut ihn 2013 in seine zweite Heimat Südindien führte. Auf der Suche nach seinen Wurzeln entsteht in Chennai, Pondicherry und Auroville das Debütalbum „Keshavara" (2016), 2017 gründet er die Band, bestehend aus Keshav Purushotham (Gesang, Gitarre), Niklas Schneider (Schlagzeug, Percussion), Benedikt Filleböck (Keyboards) und Christopher Martin (Bass). 2021 erscheint „Mit dem Kabinett der Phantasie", das mit Elementen der Tanzperformance und Show-Moderation über das klassische Konzert hinausgeht, neben den Bandmitgliedern sind die Tänzer Sophia Seiss und Kelvin Kilonzo sowie der Zauberkünstler Omi Teil des Ensembles. Als „musikalischen Cocktail gekrönt mit surrealistischem Zuckerrand" beschreibt das Kölner Quartett Keshavara ihr drittes Album „III" (Papercup Records/Rough Trade), das deutlich in hippiesquer Mid 70s-Psychedelia zwischen Krautrock, Dub-Mäander und Psyco-Blues umherschwurbelt. Ihrem Sound haben unterschiedlichste Bands wie Khruangbin, Erobique, Allah-Las, Ennio Morricone, Altin Gün, Sven Wunder Pate gestanden, Gründer Keshav Purushotham bringt stärker als bisher seine indischen Musik-Wurzeln mit ein, Texte werden auf Deutsch, Hindi, Englisch und Gibberish intoniert, oft abenteuerliche-fabulöse Geschichten wie „Indische Götter im Sauerland" oder „Im Fahrstuhl durch den Treibsand", die sie soundalchemistisch-mysteriös crosskulturell-genre-übergreifend umhüllen.

Jürgen Parr