The Marías

Leichtbrisiger, maximalent-spannter, sinnlicher Dream-/Bedroom-Pop zwischen Neo-R'n'B, Sanft-Funk, Nu-Soul und Latin-Pop mit der unaufgeregten Prise Yacht-Pop und Psychedelia-Geschwurbel ist das Kompetenzfeld der kalifornischen Band The Marías um Maria Zardoya. Schon ihr Debüt „Cinema" von 2021 ließ aufhorchen, jetzt kommt „Submarine" (Nice Life/Atlantic/Warner). Der U-Boot-Titel steht für die Themen Einsamkeit und Erkundung der Komplexität menschlicher Emotionen. Die Band besteht aus der in Puerto Rico geborenen und in Atlanta aufgewachsenen María und dem aus Los Angeles stammenden Josh Conway, dazu kommen ihre besten Freunde Jesse Perlman (Gitarre) und Edward James (Keyboards). Zum Fokus-Track „Run Your Mouth" sagt María: „Es war einer der ersten Songs, die Josh und ich für „Submarine" geschrieben haben. Damals war ich konfliktscheu und bin immer weggelaufen, wenn jemand über etwas Ernstes reden wollte. Ich habe gelernt, dass das ein Schutzmechanismus war und mir die Fähigkeit fehlte, mich zu öffnen. Dieser Song unterscheidet sich vom Rest des Albums. Ich hoffe, ihr werde dazu tanzen." So klingt der U-Boot-Ausflug nach Sommer, Sonnenschein und dolce far niente, zu ihren Ein-flüssen zählen die verstorbene Tejano-Sängerin Selena, Norah Jones, Sade, Nina Simone, Bil-lie Holiday, Carla Morrison, Julieta Venegas, Erykah Badu und der Filmemacher Pedro Almodóvar, während Conway Tame Impala, Radiohead, D'Angelo und The Strokes nennt, sie saugen unterschiedlichste Genre und Styles auf, der ihren Gesamtsound kreativ beflügelt.

Jürgen Parr