Fabiana Palladino

Palladino - hm, da war doch was. Ja klar - Pino Palladino - der britische Ausnahmebassist und gefragte Studiomusiker, der seit den 1980ern für Tony Banks, Phil Collins, Elton John, Pete Townshend, Tears for Fears, John Mayer, Paul Y-oung, Rick Wright, David Gilmour, Steve Hackett spielte. Seine Kreativ-DNA ging auf Tochter Fabiana über, die als gefragte Session-Musikerin für Jessie Ware, Sampha, SBTRKT oder Laura Groves gearbeitet hat. Jetzt wagt sich die Sängerin, Songwriterin, Multi-Instrumentalistin und Produzentin mit ihrem selbstbetitelten Debüt „Fabiana Palladino" (Paul Institute/XL/Beggars) aus der Deckung. Nach dem Ende einer langen Beziehung setzt sie sich mit Fragen zu Liebe und Einsamkeit in Beziehungen auseinander. „Ein zentrales Thema des Albums ist das Alleinsein. Ob es nun ein Song ist, in dem ich nach einer Verbindung zu jemandem suche, oder ob ich versuche, das Alleinsein zu umarmen, es kommt immer wieder auf mich zurück, wer ich bin, wenn ich allein bin, was ich fühle, wenn ich wirk-lich nach innen schaue, es ist insgesamt eine ziemlich introspektive Platte", erklärt Fabiana. Ihre zehn Songs, allesamt von R&B-, Soul-, Funk-, Pop- und Disco-Studioproduktionen der 80er und 90er Jahre wie von Janet Jackson, Chaka Khan, Annie Lennox und Mu-sikern wie Patrice Rushen, Michael McDonald oder Bernard Edwards inspiriert, modifiziert den bloßen Retro-Sound in die Jetztzeit unter Beibehaltung großer Melodien und maximals-ter Ohrwurmhaftigkeit. An dem von ihr selbst geschriebenen und eigenproduzierten Album wirkten Jai Paul, Vater Pino, Bruder Rocco, Schlagzeuger Steve Ferrone sowie Streicher von Rob Moose mit, damit erreicht sie instrumental-arrangementmäßig highest premium standards - bestes Beispiel: der Michael McDonald-Transformer-Edelohrwurm „Stay With Me Through The Night".

Jürgen Parr