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Filmhaus Nürnberg

„Londons ist the Place for me" – ist eine Filmreihe über die britische Metropole im Spiegel des Kinos, die bis 23.6. im Filmhaus läuft. Die Filme aus fünf Jahrzehnten zeigen die magnetische Anziehungskraft Londons und machen die Parallelität unterschiedlichster sozialer Realitäten sichtbar. Dabei spielt auch Popkultur und Musik eine große Rolle: So wie in dem gleichnamigen Hit „London is the Place for Me", des Calypso-Sängers Lord Kitchener, das bis heute eine Hymne derer ist, die es aus den unterschiedlichsten Gründen in die britische Hauptstadt zog. Ob aus anderen Ecken Großbritanniens oder aus der ganzen Welt, London wurde zum „melting pot" und zu dem Ort, an dem Träume in Erfüllung gehen – oder platzen: In Michelangelo Antonionis Thriller und kommerziell erfolgreichsten Film „Blow up" haben u. a. The Yarbirds, Jane Birkin und Veruschka ihre Auftritte. Stanley Kubricks dystopischer Klassiker „Uhrwerk Orange" wurde in London an zahlreiche Außendrehorten gedreht. Franco Rossis „Babylon" ist ein einzigartiges Zeitdokument aus der frühen Thatcher-Ära, mit einem Soundtrack von Produzentlegende Dennis Bovell und dem Gitarristen der Reggae-Band Aswad, Brinsley Forde,, in der Hauptrolle. Menelik Sahbazz' zweiter Film „Burning an Illusion" ist ein subtiler Film über das politische und feministische Erwachen in den 1980er Jahren. Stephen Frears' Komödie und internationale Überraschungshit „Mein wunderbarer Waschsalon" wurde zur Blaupause für Filme über das „Multi-Kulti-London" der 1980er und brachte eine queere Liebesgeschichte ins Arthouse-Kino. Kaum ein Regisseur versteht es, so empathisch vom Leben der „kleinen Leute" zu erzählen wie Ken Loach: voller dramatischer Komik ist „Riff Raff", der Mitten im rauen Klima einer Arbeitswelt von fahrlässig unsicheren Baugerüsten, Zementsäcken, Schutthalden und Schlagbohrern spielt. Für das British Black Cinema und das New Queer Cinema der 1990er Film gilt Isaac Juliens „Young Soule Rebels" als bahnbrechend. Das Debüt „Beautiful Thing" von Hettie MacDonalds erzählt mit einer Leichtigkeit von Freundschaft, Loyalität und homose-xuelle Liebe unter Jugendlichen. Die Reihe wird ergänzt von E. A. Duponts Stumm-film, „Piccadilly" (1929) mit Anna May Wong in der Hauptrolle und im Kinderkino mit „Paddington" über den gleichnamigen und berühmtesten Einwanderer Englands - und auch hier ertönt Lord Kitcheners Song in einer modernen Coverversion. Junge und junggebliebene Cineast*innen dürfen sich auf die elfte Ausgabe von den Kinderfilmtagen Little Big Films freuen! Das neunköpfige Festivalteam präsentiert am 8. und 9. Juni sechs unvergleichliche Filme. Im Juli widmet das Filmhaus Jane Campion, eine der wichtigsten Regisseurinnen der Filmgeschichte, eine Werkschau und präsentiert alle Ihr Spielfilme. Sie war und ist eine Wegbereiterin für Filmemacher*innen im boys club der Hollywoodwelt, sie setzte ihre eigenen Themen und schuf Filme, die künstlerisch herausragend und handwerklich nahezu perfekt sind. Das Kino hat ihr viel zu verdanken!
Alle Filme der Reihe und das weitere Programm hier: www.filmhaus.nuernberg.de

Stand: 06.06.2024

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