Film
 

Late night with the devil

Late Night With The Devil

Kinostart: 6.6.; Regie: Colin & Cameron Cairnes;
Darsteller: David Dastmalchian, Laura Gordon, Fayssal Bazzi

Die australischen Brüder Cameron und Colin Cairnes („100 Bloody Acres") haben sich auf Horror spezialisiert und suchen offensichtlich nach neuen Varianten des unterhaltsamen Gegrusels. In „Late Night With the Devil" machen sie nicht nur einen Ausflug in das US-Fernsehprogramm der 70er-Jahre, sondern bedienen sich zudem an der Form Found Footage. Das heißt, sie tun so, als ob authentisches Filmmaterial gefunden worden wäre, das Ungeheuerliches zeigt, in diesem Fall: eine Folge der AbendTV-Show „Night Owls".
Die präsentiert der Host Jack Delroy (David Dastmalchian, „Ant-Man") seit rund fünf Jahren, mit sinkenden Quoten. Delroy ist eigentlich ein ganz sympathischer Typ, der allerdings für eine gute Quote seine Großmutter verkaufen würde beziehungsweise seine schwer krebskranke Frau einem Millionenpublikum vorführen – was er tatsächlich getan hat. Zur Sendung an Halloween wollen die Macher von „Night Owls" dem Publikum das Gruseln lehren und haben illustre Gäste eingeladen: das Medium Christou (Fayssal Bazzi), den Magier Carmichael Haig (Ian Bliss) sowie die Autorin und Pädagogin June Ross-Mitchell (Laura Gordon) mit dem Mädchen Lilly (Ingrid Torelli). Letztere soll von einem Dämon besessen sein.
Der Abend beginnt wie zu erwarten mit Christou, der versucht, Kontakt zu toten Angehörigen des Publikums aufzunehmen, dabei aber die Kontrolle zu verlieren scheint. Während Delroy versucht, das Ganze im Rahmen zu halten, wettert Haig gegen jede Form des Übersinnlichen. Doch dann sind Lilly und Ross-Mitchell an der Reihe ...
Mit viel Liebe zum Detail breiten die Brüder Cairnes ein 70er-Jahre-Fernsehsetting vor uns aus, mit entsprechenden Farben, Kostümen und Frisuren. Und es ist durchaus unterhaltsam, wie dem immer verzweifelter werdenden Host seine Show immer mehr entgleitet. Allerdings merkt man auch, wie sehr die gewählte Form das Erzählen einschränkt, und aus dieser Klammer kann sich das Regieduo nur leidlich mit einem eher trashigen Finale retten. Man muss ihnen allerdings zugutehalten, dass man so etwas in dieser Form noch nicht gesehen hat – was im ausgelutschten Genre Horrorfilm durchaus etwas heißen mag.

Martin Schwarz

Stand: 05.06.2024

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