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Walt Disco

Walt Disco_The Warping_Cover

Die exaltierte fünfköpfige Post-Punk-Post-New Romantics-Glamrock-Band Walt Disco aus Glasgow ließ bereits 202 mit ihrem Debütalbum „Unlearning" aufhorchen. Auf ihrem Zweitling „The Warping" (Lucky Number) lassen sie ihrem Zutatenmix aus Roxy Music, The Cure, David Bowie, Queen, Talking Heads, Tears for Fears, Duran Duran, Cocteau Twins, Devo und Talk Talk wild-treibend-tanzbaren Lauf – mit analogem Instrumentarium - flinken Funk-Gitarren, Retro-Quietschsaxophonen, theatralisch-dicken Streichern und bomastösen Bläsersätzen - hyperaktiv-überdreht-hibbelig. Leadsänger/in und Songschreiber/in Jocelyn Si, mega-bowieesque unterwegs, Schlagzeuger und Co-Songschreiber Jack Martin, Keyboarder Finlay McCarthy, Bassist Charlie Lock und Gitarrist Lewis Carmichael nehmen gewohnte Narrative und restriktive Normen auseinander, pendeln zwischen Erinnerung und Zukunft hin und her, hängen zwischen dem jüngeren Selbst und imaginären Identitäten. Bei aller Disco-Zentriertheit und Hyper-Glam-Drama stehen ernste, persönliche Themen aus Gefühlen von Neid, Angst, Freude und Hoffnung im Mittelpunkt, die Sehnsucht nach einem anderen Ich ist ein wiederkehrendes Sujet, allgegenwärtig dabei eine fette Geschlechtsdysphorie. Die zwischen Los Angeles, Austin, Glasgow und London entstandenen Songs wurden von der Band und Chris McCrory koproduziert. Zum Konzept sagt Walt Disco: „Mit „The Warping" erforschen wir Themen wie Veränderung, Wachstum und den Umgang mit den komplexen Kämpfen, die es im Leben eines jeden gibt. Es fühlt sich wie unser bisher biografischstes Werk an. Wenn man es sich jetzt anhört, ist es wie ein Schnappschuss eines Moments in der Zeit für uns als Menschen und als Band. Dieses Album ist in gewisser Weise ein Fahrplan durch unsere Verletzlichkeiten, aber es fühlt sich gut an, so ehrlich mit unserer Musik zu sein und alles auf den Tisch zu legen, sowohl mit unseren Texten als auch mit unseren Arrangements. Diese Akzeptanz der eigenen Emotionen und Ehrlichkeit mit sich selbst ist das, was wir hoffen, dass die Leute vom Hören mitnehmen können." Beste Beispiele der knödelige Glam-Funk „You Make Me Feel So Dumb", der Kopf und Tanzbein kongenial verbindet, und „Black Chocolate", das überkandidelt-kakophon-kulminierende Beziehungs-Aus-Melodram.

Jürgen Parr

Stand: 25.06.2024

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