Barry Adamson hat eine reiche künstlerische Karriere hingelegt: In Manchesters Moss Side-Distrikt aufgewachsen, lernte er über Nacht Bass, um bei Magazine spielen zu können. Nach fünf Alben war 1981 Schluß, er wurde von The Birthday Party entdeckt und stieg ein. Die Band mutierte zu Nick Cave & The Bad Seeds, mit der er drei Alben einspielte, bevor er sich mit seinem Klassiker „Moss Side Story" solo-selbstständig machte. Das machte ihn zu einem der ge-fragtesten Filmmusik-Komponisten, er arbeitete für Derek Jarman, David Lynch, Oliver Stone and Danny Boyle. Nach neun Studioalben widmete er sich zuletzt insbesondere anderen Kunstformen, so dem Score für eine Ballett-Performance von Sylvie Guillem and the Ballet Boyz. Jetzt haut sich Barry nach acht Jahren Pause voller Verve auf „Cut To Black" (Barry Adamson Inc./PIAS) in zehn neue Kompositionen aus einem wilden zeitlosen Ritt zwischen Soul, R&B, Hip-Hop, Funk, Gospel, Psychedelia und Neo-Blues, er selbst sagt: „Es ist kein Gospel, kein Soul, kein Blues, kein Rock'n'Roll. Es ist alles davon - und das aus gutem Grund". Thematisch räumt er mit dem alten Aberglauben an den Blues als Musik des Teufels und der Kirche als Zentrum von Beichte und Erlösung auf, immer mit Wortwitz und eingebettet in abenteuerliche Klang- und Bildwelten.
Jürgen Parr
Stand: 05.06.2024
Drei Elektropopper aus Berlin kommen mit Synthesizern und Happy Hippieness: Großstastgeflüster am 12. Juli auf der Kulturinsel Wöhrmühle in Erlangen.