Das Pariser Sextett L'Impératrice, die von Musikkritiker Charles de Boisseguin gegründete Instrumentalcombo, groovt sich auch auf „Pulsar" (microqlima!) extremsmart durch seine French House getriebene Mischung aus Funk, Disco und Deep House mit dem zündenden Vibe und einer fundamentalen Nachdenklich-keit, erstmals mit Gastvokalist:innen wie der Folk-/Pop-Sängerin Maggie Rogers, Rapper/Produzent Erick the Architect oder der Italienerin Fabiana Martone („Danza Marilu"- ein vollfett groovendes Italo-Funk-Disco-Glitzerstück), die den Sound nuancenreicher machen. Das selbstproduzierte Album vermittelt die Energie und Spielfreude, die die Band aus unzähligen Tanzpartys und Auftritten in den USA, Mexiko und Europa zieht. Beim Schreiben des Albums teilten sie sich in zwei Teams von ständig wechselnden Mitgliedern auf, um neue Ideen zu finden, dann übergaben sie die Tracks an ihre Frontfrau Flore Benguigui, eine langjährige Jazzsängerin, die oft zwei Dutzend Gesangsmelodien für einen Song schrieb, nur um zu sehen, welche am besten passte. Es geht um Selbstermächtigung, sich vor Schönheitsnormen, Altersdiskriminierung und eintöniger Normalität auszunehmen, das Leben und seine Probleme grundsätzlich ehrlich wahr- und anzunehmen.
Jürgen Parr
Stand: 04.06.2024
Drei Elektropopper aus Berlin kommen mit Synthesizern und Happy Hippieness: Großstastgeflüster am 12. Juli auf der Kulturinsel Wöhrmühle in Erlangen.