"The Art of Improvisation-Festival 1"

Das Wagnis frei improvisierender Musiker ist absolut: sie haben kein Netz von Konventionen, kein Harmonieschema, keine Absprachen zu Formverläufen. Sie lassen sich ein auf einen Abfahrtslauf ohne Kenntnis der Piste, einen Kopfsprung in unbekanntes Gewässer. Da der frei improvisierende Musiker keinen Informationsvorsprung vor dem Publikum hat, ist das Konzerterlebnis ein ganz und gar anderes: im Gegensatz zum klassischen "Abliefern" mehr oder weniger konventioneller Interpretationen, entsteht die Musik tatsächlich JETZT, zwischen Publikum, Musikern und Raum. Das Erlebnis frei improvisierter Musik kann von den wohlklingenden Klangkathedralen eines Keith Jarrett bis zu den apokalyptischen Saxophonattacken eines Peter Brötzmann reichen, von der raffinierten Komplexität der Stockhausen-Gruppe bis zu den archaischen Riten des Art Ensemble Of Chicago. Für die Metropolmusik liegt es daher nahe, sich im 7. Jahr ihres Bestehens einmal gründlich um diese kreativste aller Musizierweisen zu kümmern. In Kooperation mit Hannes Selig (dem Mastermind der Reihe "The Art Of Improvisation" auf AEG) präsentieren sie nun "The Art Of Improvisation - Festival 1" ab dem 21. Juni in der Kulturwerkstatt Auf AEG, im Neuen Museum und im Künstlerhaus. Das Festival spannt einen weiten Bogen um unterschiedlichste Arten und Spielarten frei improvisierter Musik: neben den legendären Solisten Peter Brötzmann und Aki Takase werden Konzerte der europaweit bekannten Musiker Rudi Mahall und Stefan Poetzsch zu hören sein, ebenso zwei Kammer-Ensembles, in denen sich Musiker aus Berlin und Nürnberg begegnen und andere Veranstaltungen, die sich mit der Faszination Improvisation beschäftigen.