12. Rother Kabarettherbst

Zwischen September und Dezember stehen beim 12. Kabarettherbst in der Kulturfabrik Roth elf KabarettistInnen und Comedy-KünstlerInnen in loser Folge auf der Bühne. Umrahmt wird das diesjährige Programm von zwei bayerischen Institutionen der Kabarettbühnen: Lisa Fitz eröffnet am 16. Sept. die Reihe, Ottfried Fischer, musikalisch begleitet von der Band Die Heimatlosen, beschließt humorvoll poetisch mit seinem Programm „Wandogofilosofi" am 4. Dezember die Reihe.

Lisa Fitz war die erste Frau in Deutschland, die Solokabarett mit eigenen Texten machte. Sie gilt als „eine bayerische Institution" und „Speerspitze des Frauenkabaretts". Auch in ihrem neuen Programm „Weltmeisterinnen – gewonnen wird im Kopf" spielt sie ihren besonderen Stil, tiefe Weisheiten leicht verdaulich wirken zu lassen und einen bissigen Witz ohne Verbissenheit zu pflegen, gekonnt aus.

Christine Prayon ist als „Diplom-Animatöse" mutig und unkonventionell, von Redakteuren gefürchtet, von Therapeuten empfohlen. Dieser Abend passt in keine Schublade, denn er ist zwei Stunden lang und mindestens genauso breit. Prayon wird sich auch diesmal wieder nicht festlegen, ob es sich hier um Kabarett, Comedy oder eine Heizdeckenverkaufsveranstaltung handelt.

Der Titel von Christian Springers neuem Programm ist ein Statement: „Trotzdem" heißt weitermachen, nicht aufgeben, und sich nicht den Schneid abkaufen lassen. Aber keine Angst, „Trotzdem" ist kein Coaching-Seminar, sondern bestes politisches Kabarett. Auf der Bühne steht ein satirischer Mutmacher, der leichtfüßig Sinn und Unsinn zu skurrilen politischen Kabarett-Geschichten verknüpft.

"Am Ende will sie keiner mehr gehen lassen", schreibt die Süddeutsche Zeitung über den Liederabend, in dem Stefan Leonhardsberger Klassiker der Popmusik von Grund auf neu
interpretiert. Jetzt ist der österreichische Sänger, Musiker und Schauspieler zusammen mit Gitarristen Martin Schmid erneut in Roth zu Gast, um mit seinen ganz eigenen Interpretation von Perlen der
Popmusik wieder zu begeistern.

In ihrem neuen Programm „Zwei Typen, zwei Gitarren, zwei Bücher" werden die beiden Kabarettisten, Schauspieler, Musiker und begnadeten Tänzer nicht nur Singen und Geschichten erzählen. Nein, jetzt hat der Hannes Ringlstetter im dtv-Verlag so eine Art Tourtagebuch mit dem Titel „Paris. New York. Alteiselfing." herausgebracht und der Stephan Zinner im Lichtung-Verlag den Kurzgeschichten-Band „Flugmango" – und natürlich werden sie Geschichten aus ihren Büchern zum Leben erwecken. 

Im neuen Programm „Rolle rückwärts" agiert El Mago Masin in seiner reinsten Form: Konsequente Unkonventionalität in Vollendung. Eine Show, die mit der Zugabe beginnt und tatsächlich mit dem Begrüßungslied endet. Verspielte Wortkreationen, verspulte Geschichten –
erfreulich seltsam. Der gebürtige Rother Wolfgang Masin begeistert seit einigen Jahren als unerschrockener Musikkabarettist.

Das dienstälteste Musikkabarettensemble Bayerns mit Kultstatus, die Couplet-AG, präsentiert mit „Perlen für das Volk" ein gefeiertes Programm, das zum 20-jährigen Bühnenjubiläum jede Menge auserlesene Satire-Perlen enthält. Zahlreiche Couplet-AG-Klassiker wie „Bayerische Verdienstorden", „Geh peitsch mi" oder „A Glaserl Eigenurin" bilden mit den aktuellen Texten von Gründer, Autor und Ideengeber Bernhard Gruber ein ideales Transportmittel für beißende Satire und Hinterfotzigkeit.

„Offroad" ist Stand-Up-Comedy im klassischen Sinne: Rick Kavanian will zurück zu seinen Wurzeln – nur wo sind die? Armenien, Bukarest, New York oder doch München? Persönlich wie nie, einer Zerreißprobe nahe, geht er der Frage nach: Wer, wann und warum ausgerechnet er?

Zwei der erfolgreichsten Radiomoderatoren Bayerns und ihr gemeinsames Programm: Matthias Matuschik feiert seit 2013 mit seinem Soloprogramm „Heilige Scheiße!" erfolgreiche Abende auf Bayerns Bühnen. Susanne Rohrer kann bereits zwei erfolgreiche Programme aufweisen. Gemeinsam sind sie jetzt der Meinung: „Wir müssen reden!"

Fatih Çevikkollu ist wieder in "Fatihland" unterwegs. Mit Geist und Gefühl ist der Kölner Kabarettist auf Werbetour für eine verlorengegangene Eigenschaft: Mitgefühl – Emfatih! Fatih Çevikkollu spielt mit Wahrheit und Fanatismus: Die einen tragen ein Kopftuch, die anderen einen geistigen Schleier. Das neue Programm ist rasant, relevant, eloquent.

Es klingt geheimnisvoll – die "Wandogofilosofie", dargeboten von Ottfried Fischer und den Heimatlosen, einer spektakulären Band, die alles auf der Welt spielen könnte, aber sich weigert, es zu tun. Die Texte aus wahrhaft Gedichtetem und gedichtetem Wahren, manchmal ernsthaft, manchmal lustig, eine Labsal des Nachdenkens. Ein Programm zum Weinen und Lachen über die Schönheit des Lebens.