Buch
 

KI-Widerstand im 28. Jahrhundert

Die Verbesserung unserer Träume

"Die Verbesserung unserer Träume", von Sebastian Guhr, Luftschacht Verlag Wien, 196 Seiten, 20 Euro

Die KI, Künstliche Intelligenz, die mit ihren Lernalgorithmen allumfassende Dynamik und Erfassung im wachsenden Maße erhöht, ist derzeit das zentrale Thema. Wird die KI einmal den Menschen komplett übertrumpfen oder bleibt ein uneinnehmbarer Hort? Diese Frage beleuchtet Sebastian Guhr mit seinem Roman. Er verlagert die Handlung auf Rheit, einem kleinen lebensfeindlichen Planeten, der von Parasiten umkreist wird und Lichtjahre, 70 Reisejahre, von der Erde entfernt ist. Dort haben Menschen in diesem unbedeutenden Sonnensystem eine Stadt gebaut im Reisbrettformat "Oneiropole", Basis für eine gedacht bessere Gesellschaft. Vor gut zwei Jahrhunderten sind die ersten Siedler auf diesen Planeten gekommen, diese neue Gesellschaft umzusetzen. Doch jetzt ist es ein ziemlich öder Ort geworden. Die von dem regierenden Zentralpanel radikal verordnete Selbstoptimierung führt dazu, dass es keine Leidenschaft, keine Liebe, keine Ideologie oder Glaube mehr gibt. Doch da gibt es ein störendes Element - die Träume und da die "Störträume" die es gilt, in den Griff zu bekommen. Die Figuren in dem Roman arbeiten alle mehr oder weniger daran und sind so beschrieben, dass man beinahe diesen Schrecken vergisst, was es heißt, auch die Träume kontrollieren zu können. Man ertappt sich beim Lesen beim Gedanken, diese Ängste auslösenden Träume wären besser in den Griff zu bekommen. Es wird die Droge "Kys" eingesetzt, doch die ändert nichts. Am Ende ist es ein faszinierender Trip, der doch die Anarchie gegen die Kontrollinstanzen gewinnen lässt, es bleibt ein Quantum Irrationalität, trotz der oftmals beklemmenden ausweglosen Situation. Wahrlich ein "pageturner" mit Sogwirkung.

wes

Stand: 14.02.2018

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