„Stallgeruch" von Dominik Kimyon, Gmeiner Verlag 2017, Broschur, 378 Seiten, 12,99 Euro
„Ein Krimi vom Land" ist der Untertitel des Romans „Stallgeruch" von Dominik Kimyon. Göttingen ist aber nicht weit, und als auf einem Hof, der sich der Zucht von Alpaka verschrieben hat, eine junge Frau ermordet aufgefunden wird, sind es zwei Beamten aus eben Göttingen, die die Ermittlungen übernehmen. Kriminalhauptkommissar Christian Heldt ist davon besonders begeistert. Der allein erziehende Vater hatte es sich schon schön zurechtgelegt, was er denn in der Ferienwoche alles mit seinem Sohn unternehmen will. Doch sein Vorgesetzter hat andere Pläne. Ausgerechnet der Tierarzt, der auch für jenen Alpaka-Hof zuständig ist, drängt, Ermittlungen von Göttingen aus einzuleiten und nicht die Duderstädter Polizei mit dem Fall zu behelligen. Warum?
Der Alpaka-Hof zeigt nach außen ein erfolgreiches Bild, doch scheint es um die Tote Linda Becker Geheimnisse zu geben. Sie ist die Verlobte des Sohns, der irgendwann einmal den Hof und damit die Alpakazucht übernehmen soll. Allerdings gibt es noch einen weiteren Sohn, der allerdings auswärts studiert und irgendwann nach Auseinandersetzungen mit den Eltern, vor allem mit dem Vater, die Ferne gesucht hat. Aber auch er taucht plötzlich wieder auf.
Schnell wird die Angelegenheit unübersichtlich. Autor Dominik Kimyon entwickelt geschickt Beziehungsgeflechte. Viele mögliche Verdächtige sind glaubhaft involviert und das macht die Geschichte für den Leser überaus spannend. Zwar kann er nicht wirklich in Meisterdetektiv-Manier mit raten, doch an überraschenden Wendungen fehlt es wahrlich nicht. Das ist sehr intelligent gebaut und liefert pures Lesevergnügen. Richtig stark. Gerne bald mehr.
Rainer Scheer
Stand: 10.05.2017
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