"Akte X. Vertrauen Sie niemandem", hrsg. von Jonathan Maberry, Cross Cult 2016, Broschur, 497 Seiten, 16,99 Euro
Die X Akten sind wieder geöffnet. Im Februar und März liefen sechs Folgen auf PRO 7, eine kurze, neue zehnte Staffel, kreiert vom Erfinder einer der erfolgreichsten Fernsehserien, die es jemals gegeben hat: Chris Carter. Etwas älter sind Mulder und Scully geworden – und auch der Synchronstimme von David Duchovny fehlt jene Vertrautheit, die es früher einmal gab. Bereits lange vor dem Start der neuen Staffel hatte Cross Cult eine Anthologie mit Akte X Geschichten angekündigt und dann, aktuell reagierend, das Erscheinungsdatum von „Vertrauen Sie niemandem" nach vorne gezogen, um flankierend zum TV-Ereignis Lesestoff zu liefern.
Sofort nach der Lektüre der Einleitung fühlt sich jeder zurückversetzt in die Neunziger, Ermittlungen paranormaler Phänomene sind an der Tagesordnung. Nicht ungeschickt und fast folgerichtig spielen auch die meisten der 15 neuen Erzählungen in jenen Jahren, stets Bezug nehmend auf Ereignisse in der Serie, ohne dabei allerdings besonders exakt im chronologischen Ablauf zu sein. Gleich der erste Fall „Katatonie" von Tim Lebbon verweist im Plot auf die „Pilot"-Folge und ist so ein guter Einstieg in alle Facetten der X Akten Ermittlungen.
Abwechslungsreich ist die Anthologie, obgleich viele Autoren in Deutschland nicht so bekannt sind. Doch allein Namen wie Max Allan Collins, Gayle Lynds und natürlich Kevin J Anderson (jener Autor, der mit „Im Höllenfeuer" und „Antikörper" die beiden bislang besten Akte X Romane lieferte), sind schon allein gute Gründe, in die Welt von Mulder und Scully einzutauchen. Biographische Angaben zu den Autoren fehlen leider, doch ist dies auch der einzige Kritikpunkt an einer spannungsreichen, überraschenden, voller Atmosphäre und mit großartigen Spannungsmomenten beinhaltenden Veröffentlichung, die hoffentlich noch ihre Fortsetzung finden mag, lässt doch das „Vol. 1" im Originaltitel Hoffnung aufkeimen!?
Doch im Moment ist nicht das wichtig, was kommen mag (wie etwa auch ein neuer Comic im Mai), zum jetzigen Zeitpunkt zählt einfach und allein, dass die X Akten (auch literarisch) wieder geöffnet sind. Denn es sind noch viele Fragen unbeantwortet. Noch immer gilt: The Truth Is Out There.
Rainer Scheer
Stand: 09.05.2016
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