„Leitwölfe sein. Liebevolle Führung in der Familie", von Jesper Juul, Beltz Verlag, 216 S., geb., ca. 17 Euro
Der dänische Familien- und Erziehungsexperte Jesper Juul ist hinlänglich bekannt in der Elternszene, zumindest in der, die auf der Suche nach Input sind. Der Familientherapeut plädiert schon lange dafür, die Kinder nicht mehr zu verhätscheln, sondern sie in ihren Bedürfnissen ernst zu nehmen – und dabei auch die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Sein neues Buch ist ein weiteres Plädoyer dafür, als Eltern die Führungsrolle anzuerkennen und liebevoll zu leben. Konfliktscheuheit ist hier fehl am Platze. Es geht darum, klare Entscheidungen zu treffen und auch Unpopuläres als Eltern(teil) durchzusetzen. Dieses Buch ist aber kein „klassischer" Erziehungsratgeber, Juul analysiert die Gesellschaft und ihr Verhalten und bietet Lösungen an, Lösungen die Kinder verstehen und respektieren werden. Juuls Bücher lesen sich leicht und seine Gedanken sind nachvollziehbar. Zum Beispiel seziert er die Aussage „Kinder brauchen Grenzen" als falsch. Kinder brauchen keine Grenzen, sie brauchen Regeln – Kinder haben Grenzen. Das ist ein großer Unterschied.
Es lohnt sich, einen Blick in ein Juul-Buch zu riskieren – und eventuell das eigene Verhalten als Elternteil zu überdenken.
sd
Stand: 09.05.2016
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