Filmstart: 24.5.; Regie: Thomas Stuber
Darsteller: Franz Rogowski, Sandra Hüller, Peter Kurth
Mit Walzerklängen eröffnet diese Lovestory im Supermarkt. Zur „Schönen Blauen Donau" flitzen die Gabelstapler durch die Regale des Großmarkts. Für Christian beginnt der erste Arbeitstag. „Wir duzen uns hier alle!" sagt sein Chef und steckt ihm vier Kugelschreiber in Brusttasche des blauen Arbeitskittels. Angelernt wird der Neue von Bruno, dem wortkargen Leiter der Getränkeabteilung. Für den gleichfalls wenig redseligen Christian avanciert er bald zum väterlichen Freund. Ganz andere Konflikte erwachsen, als Christian durch das Regal hindurch auf der anderen Seite in der Süßwarenabteilung Marion erblickt. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Marion lässt ihn zappeln. „Frischling" spottet sie. Fortan ist die ganze Lebenserfahrung von Bruno in Liebesangelegenheiten gefragt. Bald fiebert der ganze Großmarkt bei dieser Geschichte vom Suchen und Finden der Liebe mit – und mit der Belegschaft auch das Kinopublikum. „IdG", wie die Lovestory mit Kürzel genannt wird, geriet zum strahlenden Leuchtturm der diesjährigen Berlinale. Die elementarste Drehbuch-Regel, vielfach ignoriert, wird hier vollendet umgesetzt: Empathie mit den Figuren – bis zur kleinsten Nebenrolle. Rogowski avancierte zum Festival-Liebling und ganz großen Favoriten für den Bären. Das Etikett „German Joaquin Phoenix" klebt seit Berlin mehr denn je an dem 32-Jährigen Darsteller. Die Hüller und der Kurth? Beide spielen wie immer in der charismatischen Champions League, mehr Verletzlichkeit und zugleich Würde lässt sich kaum schaffen. Dieses warmherzige Märchen umarmt sein Publikum. Und lässt es nicht mehr los. Bis zu jenem zauberhaften Ende, an dem ein alter Stapler-Trick von Bruno zur Geltung kommt.
Dieter Oßwald
Stand: 15.05.2018
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