Film
 

Filmhaus Nürnberg 04-18

Madame Bovary

Isabelle Huppert gehört seit mehr als 40 Jahren zu den international erfolgreichsten Schauspielerinnen und hat dabei mit den unterschiedlichsten Regisseuren zusammengearbeitet und die unterschiedlichsten Charaktere verkörpert. Ihr widmet das Filmhaus seit Mitte März einen Schwerpunkt.

Die Verfilmung von Gustave Flauberts Jahrhundertroman ist ein lang verfolgtes Projekt von Claude Chabrol, der durch Isabelle Huppert seine „Madame Bovary" gefunden hatte. Ebenfalls von Chabrol ist „Biester", in dem nicht die Individuen, sondern die Verhältnisse der Bourgeoisie kritisiert werden. In „Villa Amalia" werden mit scharfem Blick Beziehungen und deren Brüche verhandelt. Der Rape-Revenge-Thriller „Elle" ist einer der kontrovers diskutiertesten Filme der letzten Jahre: er spielt provokant mit Opfer- und Täterrolle. Die Rollen von „Deux", einer „surrealistischen Autobiographie", wurden von Werner Schroeter explizit für Isabelle Huppert geschrieben. Familiengeheimnisse und Erinnerungen sind das Thema des vielschichten Dramas „Louder than bombs". In „Die Rache einer Frau" entspinnt sich eine Dreiecksgeschichte um zwei Frauen und einen Toten.

Zugleich zeigt das Filmhaus diesen Monat auch eine Auswahl verschiedenster Erstaufführungen. In „Mzis Qalaqi – City of the Sun" wirft Regisseur Rati Oneli einen dokumentarischen Blick auf die Bewohner einer Stadt, welche einst 50 Prozent des weltweit benötigten Metalls Mangan gefördert hat, jedoch heute einer apokalyptischen Geisterstadt gleicht. „Layla M." ist ein hochaktuelles Drama über ein junges Mädchen aus Amsterdam mit marokkanischen Wurzeln, die durch fehlende Akzeptanz ihrer Umwelt fortschreitend radikalisiert wird. In Semih Kaplanoğlus schwarzweißer SciFi-Parabel „Grain" macht sich ein Wissenschaftler auf die Suche nach dem legendären Genetiker, der angeblich eine Lösung für die andauernden Missernten entwickelt haben soll, welche die Menschheit in der Zukunft plagen. Ebenso gesellschaftskritisch ist „Die Sanfte", ein abgründiger Spielfilm, der in Russland gedreht wurde: eine Ehefrau, deren Mann im Gefängnis sitzt macht sich eines Tages auf den Weg um nach seinem Schicksal zu forschen und begegnet dabei der Unmenschlichkeit, die das Land in Alkohol und Verzweiflung stürzt.

Zusätzlich zeigt das Filmhaus im Mai einen Schwerpunkt zum chinesischen Kino, die Filmreihe „Splendid Isolation: Hong Kong Cinema 1949–1997". Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich in der damaligen britischen Kronkolonie Hongkong eine Ausnahmekinematografie, deren Einfallsreichtum und schöpferische Kraft ihresgleichen suchen. Die Filmreihe schlägt einen Bogen von der wenig bekannten Frühzeit des Hongkong-Kinos über das populäre Genrefilmschaffen und die Autorenfilme der 70er und 80er Jahre, bis zu seinen Ausläufern in den 90er Jahren, die nach dem handover von 1997 in die gesamtchinesische Filmproduktion eingegangen sind.
Mit „The kingdom and the beauty" legte Li einen Grundstein des Huangmei-Opernfilms, der in „Madam white snake" mit Fantasy-Elementen garniert, aufgegriffen wird. „Love without end" ist das zum Klassiker avancierte Melodram um eine Nachtclubsängerin. In „Dreadnaught" treffen Komödie, Kampfkunst-Komplott und murder mystery aufeinander. Ebenfalls komödiantisch ist „God of cookery" - eine Parodie auf die damals in Hongkong boomenden TV-Kochshows. In „The boxer´s omen" nimmt der Bruder eines Rollstuhl-reif Geprügelten Rache. „Cherie" ist eine Beziehungskomödie in der die schöne gleichnamige Fitnesstrainerin von zwei Männern umworben wird. Der Zweiteiler „The romance of book and sword" wird als epischer Historienfilm inszeniert, der spielerisch zwischen kammerspielhaft intimen Momenten, überwältigenden Landschaftsaufnahmen und spektakulären Kampfszenen wechselt. Mit „Come drink with me" und „Golden Swallow" sind Meisterwerke aus der goldenen Epoche des Hongkong-Kinos im Filmhaus repräsentiert.

Stand: 16.04.2018

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