Film
 

Call Me by Your Name

Call Me By Your Name; Esther Garrel und Timothée Chalamet

Filmstart: 1.3.; Regie: Luca Guadagnino
Darsteller: Armie Hammer, Timothée Chalamet, Michael Stuhlbarg

Bei den Kritik-Auswertern „MetaCritic" und „Rotten Tomatoes" bekam diese Lovestory die Traumquote von superlativen 98 Prozent Lob. Die Klassiker-Qualitäten sind augenfällig. Da wäre die radikal romantische Liebesgeschichte zwischen einem 17-jährigen, ungestümen Schöngeist und einem 24-jährigen US-Sonnyboy im sommerlichen Bella Italia der frühen 80er Jahre. Ein bewegendes Vater-Sohn-Gespräch, wie es großartiger im Kino wohl noch nicht zu sehen war. Last not least verliert auch der Pfirsich hier auf immer seine Unschuld. „Jetzt teilen wir uns das Bad!", empfängt der 17-jährige Elio (Timothée Chalamet) den neuen Gast. Wie immer hat Elios Vater, ein Professor für Archäologie, einen Studenten auf dem Landsitz der Familie einquartiert. Diesmal kommt der 24-jährige Doktorand Oliver (Armie Hammer) aus den USA zu Besuch. Je mehr Zeit die Jungs miteinander verbringen, desto größer wächst die Zuneigung und steigt das Begehren. Die Wege zum Liebesglück sind gleichwohl holprig. Mit der Verfilmung des E. M. Forster-Romans „Maurice" gelang James Ivory vor 30 Jahren ein Klassiker des Queer-Kinos. Das dürfte nun auch mit dieser Adaption des Romans von André Aciman gelingen. Mit mittlerweile fast 90 Jahren beschränkte sich Ivory diesmal auf das Drehbuch, die Regie übernahm Luca Guadagnino, der als echter Italiener bestens weiß, wie er seine Heimat am schönsten in Szene setzt. Ähnlich entschleunigt wie die Einheimischen, geht auch der Regisseur vor. Wenn die Jungs bei ihrer Radtour eine Bäuerin um Wasser bitten, warten auch die Zuschauer gefälligst mit, bis die Alte wieder aus der Küche zurückkommt. Bisweilen fühlt man sich fast wie in einem Stummfilm. Wenn schon Dialoge, dann aber richtig: Ob augenzwinkernd als endloser Wortschwall über Politik beim Abendbrot. Oder sehr berührend, als intimes Vater-Sohn-Gespräch über Sex, Liebe und das Leben - wie es großartiger im Kino wohl noch nicht zu sehen war.

Dieter Oßwald

Stand: 14.02.2018

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