Filmstart: 12.10.; Regie: Franziska Meletzky
Darsteller: Jörg Schüttauf, Josefine Preuß, Jacob Matschenz
„Die DDR-Klamotte in ihrem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf", dachten sich die Film-Funktionäre der ARD und pumpten gerne GEZ-Gelder in diesen debilen Klamauk, der Hallervordens „Alles Lüge" und „Go Trabi Go" vergleichsweise wie Lubitsch erscheinen lässt. „Genosse Mielke, Erich hat wieder Herzrasen. Immer mehr verlassen das Land und der Rest ruft ‚Gorbi! Gorbi!'". „Ach Krenz, hätten wir hier statt unserer Querulanten doch Chinesen, Die sind klein. Leidensfähig. Die können ihren Konfuzius." Mit dieser Sequenz beginnt das Lustspiel. Und die Autoren finden sich damit derart witzig, dass sie die Szene später noch mehrfach wiederholen. Theater im Film! Voll die Verfremdung! Totaler Brüller fürs intellektuelle Publikum! Vor allem: Ein sicherer Schenkelklopfer für jeden verschnarchten Filmförder-Bürokraten, inklusive Filmbewertungsstelle, die ein „Prädikat wertvoll" springen lässt. Das Comedy-Konzept immerhin ist mutig: Mit radikalem Minimalismus setzt es auf einen einzigen Gag, der zudem denkbar dürftig ausfällt: Erich Honecker hat einen Doppelgänger. Das Drehbuch dazu passt auf einen Bierdeckel. Rebellische Tochter eines berühmten Schauspielers will 1989 illegal in den Westen ausreisen. Weil Papa ihren gefälschten Pass zerreißt, muss sie in Leipzig neue Papiere besorgen. Dort jedoch soll am nächsten Tag die NVA gegen die Demonstranten vorgehen. Um das zu verhindern, gibt Vati das Honni-Double, um den Schießbefehl in letzter Minute widerrufen. Koautor Philipp Weinges betont stolz: „Bis zum ersten Drehtag waren es schließlich 59 Fassungen, an denen wir gearbeitet hatten!". Seiner Comedy-Kompetenz verdankt die Welt bereits die beiden „Erkan & Stefan"-Streifen. Merke: Schlimmer geht immer!
Dieter Oßwald
Stand: 12.09.2017
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