Filmstart: 14.9.
Regie: Noémie Saglio;
Darsteller: Juliette Binoche, Camille Cottin, Lambert Wilson;
Ziemlich beste Freundinnen sind Mutter Mado und Tochter Avril. Das ändert sich, als die 30-Jährige schwanger wird. „Ihr habt doch nicht vor, es zu behalten?" schimpft die Mama, die um ihr schönes Zimmer als Untermieterin fürchtet. Die Beziehung wird freilich noch mehr belastet, als sich bei der 47-jährige Mutti überraschend gleichfalls eigener Nachwuchs ankündigt. „Ich hasse dich nicht, weil du ein Kind bekommst, sondern weil du selbst noch ein Kind bist!", tobt die Tochter. Ihr Ärger sorgt zunehmend für Zank mit dem Ehemann, derweil sich Mado nun immer besser mit ihrem geschiedenen Gatten (Lambert Wilson) versteht. Frustriert wendet sich Avril heftig flirtend ihrem ebenso sensiblen wie gutaussehnenden Gynäkologen zu. Der fesche Frauenarzt steht freilich nur auf Männer. So viel Story-Tohuwabohu kann traditionell nur aus Frankreich kommen, und nur die Grande Nation kommt mit solch groteskem Klamauk-Chaos tatsächlich durch. Die Situationskomik funktioniert trotz der bisweilen plumpen Pointen. Die Dialoge fallen selten funkelnd aus, bieten jedoch stets ausreichend Schlagfertigkeit und Witzpotenzial. Vor allem aber überzeugen die Akteure, allen voran Juliette Binoche als schwangere Oma der schrulligen Art. Die französische Leinwand-Ikone hat sichtlich Spaß an dieser Komödie. Und „La Binoche", wie sie gerne genannt wird, beweist einmal mehr, dass sie von „Der englische Patient" über „Caché" und „Cosmopolis" alle Genres mit Bravour beherrscht. Diesmal darf sie sogar ein paar Actioneinlagen bei einer riskanten Flucht über die Dächer von Paris bieten.
Dieter Oßwald
Stand: 11.09.2017
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