Filmstart: 17.8.; Regie: Jeffrey Blitz
Darsteller: Anna Kendrick, June Squibb, Craig Robinson, Amanda Crew
Hochzeits-Komödien kommen selten über läppische Zoten und schlüpfrige Späße hinaus. Dabei geht es durchaus auch ohne tiefergelegte Komik. Zur verspielten Version von Vivaldis „Die vier Jahreszeiten" erhalten sechs etwas sonderbare Gäste die Einladung zu einer Vermählungsfeier. Gemeinsam ist dem unterschiedlichen Sextett, dass alle am titelgebenden Table 19 platziert sind, jenem undankbarsten Ort im Festsaal. Auf dieser Liste der Loser finden sich: Rentnerin Jo, das einstige Kindermädchen der Braut. Lisa und Craig, ein sehr streitlustiges Ehepaar. Teenager Tony, der endlich einmal Flirtchancen finden will. Cousin Walter, ein angeberischer Geschäftsmann, der gerade aus dem Knast kommt. Last not least Eloise, die Organisatorin der Feier und beste Freundin der Braut. Der unbeholfene Smalltalk am Katzentisch will zunächst keine rechte Stimmung aufkommen lassen. Dank der betagten Nanny ändern sich die Dinge jedoch überraschend. Bald vertrauen die Verbannten sich ihre intimsten Geheimnisse an. Es wird gekichert, gekifft und noch mehr gekichert. Immer mehr entwickeln sich diese verqueren Anti-Helden zu Sympathieträgern mit bewegenden Schicksalen. Hinter den vermeintlichen Versager-Fassaden offenbaren sich ebenso anrührende wie amüsante Geschichten, die situationskomisch und dialogstark in Szene gesetzt werden: „The Breakfast Club" lässt grüßen. So ganz konsequent halten die Macher ihr freches Konzept allerdings nicht durch und knicken bisweilen bei Genre-Konventionen ein. Diverse seichte Sitcom-Gags sowie das Herz-Schmerz-Finale lassen sich allerdings verschmerzen bei einer insgesamt originellen Outsider-Story, die temporeich daherkommt sowie ein auffallend spielfreudiges Ensemble bietet.
Dieter Oßwald
Stand: 10.07.2017
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!