Film
 

Filmhauskino 04-17

Das Filmhaus würdigt Satoshi Kon mit einer Werkschau und präsentiert all seine Langfilme: Kon zählt bis heute zu den einflussreichsten Filmemachern des japanischen Animationskinos. Er war maßgeblich daran beteiligt, das Vorurteil außer Kraft zu setzen, dass der japanische Animationsfilm lediglich auf ein junges Publikum ziele. Seine Filme beschäftigen sich beinahe alle mit der Frage, wie durchlässig die Grenzen zwischen Realität und Imagination wirklich sind: „Perfect Blue" erzählt von der jungen Popsängerin Mima, die gegen den langsamen Abstieg in den Wahnsinn kämpft. In „Millennium Actress" vermischt sich die Vergangenheit der Schauspielerin Chiyoko zusehends mit den von ihr gespielten Rollen. Ein an Heiligabend ausgesetztes Baby landet in „Tokyo Godfathers" in die Obhut dreier eher unfreiwilliger Paten. In „Paprika", nimmt Kon das Publikum auf einen bildgewaltigen Trip durch die tiefgründigen Träume seiner Protagonisten, die stufenweise mit der Wirklichkeit verschwimmen.

Neben den Schwerpunkten bietet das Filmhaus wieder eine Vielfalt an Erstaufführungen: Laura Israel zeigt mit „Don't Blink – Robert Frank" den anfangs verkannten Meister der Fotokunst, der bis ins hohe Alter seinen unkonventionellen Blick auf die Welt bewahrt hat. Die junge Ukrainerin „Marija" versucht sich vom Rande der Gesellschaft aus eine Existenz aufzubauen und verfolgt selbstbestimmt ihren Traum einen Friseursalon zu eröffnen. Angela Schanelecs neues Drama „Der traumhafte Weg" erzählt von Heilungsprozessen und den unerwarteten Wendungen des Lebens. In „Ein deutsches Leben" verlaufen die Erzählungen von Brunhilde Pomsel, der ehemaligen Sekretärin von Joseph Goebbels, mit Archivaufnahmen der Zeit des Nationalsozialismus ineinander. „Trockenschwimmen" begleitet einen SeniorInnenschwimmkurs und erzählt dabei von Alter, der Sehnsucht und davon, dass es nie zu spät ist für eigene Träume zu kämpfen. „Tanna – Eine verbotene Liebe" handelt von einer großen Liebesgeschichte nach wahren Begebenheiten zwischen der schönen Wawa und dem Häuptlingsenkel Dain der entlegenen Vanuatu-Insel Tanna. „Berlin Rebel High School" erzählt mit viel Witz und Energie von einer radikal anderen Idee von Schule: Die Schule für Erwachsenenbildung (SFE) besteht als ein basisdemokratisches Projekt, ganz ohne Direktor und Noten.

Er gilt als der bedeutendste Regisseur des polnischen Kinos - Andrzej Wajda. Sein Gesamtwerk, das auch die Entwicklung des Films weit über Polen hinaus beeinflusst hat, verschmilzt auf künstlerische Art persönliche Biografie und historische Erfahrung. Im Mai präsentiert das Filmhaus eine Auswahl der wichtigsten Werke aus seinem umfangreichen Schaffen aus sechs Jahrzehnten: Wajdas neorealistisch anmutender Debütfilm „Eine Generation" kreist um den jungen Stach, der sich 1944 einer polnischen Widerstandsgruppe anschließt, in deren Leiterin er sich verliebt. „Der Kanal" ist ein Irrweg durch expressionistisch ausgeleuchtete Kanalgänge, wohin sich eine polnische Widerstandsgruppe vor Hitler in den Warschauer Untergrund flüchtet. In „Asche und Diamant" soll Maciek, ein junger Soldat der Polnischen Heimatarmee einen kommunistischen Funktionär ermorden. In „Danton" entwirft Wajda das Bild einer Terrorherrschaft durch das Revolutionstribunal von Robespierre, dem Danton und die Ideale der Französischen Revolution zum Opfer fallen. Der Frauenschwarm Andrzej trifft in „Die unschuldigen Zauberer" auf Magda; beide gehen der Frage nach ob aus ihrem Flirt denn noch sowas wie Liebe werden kann? In Wajdas Epos „Legionäre" treten der polnische Adlige Rafal Olbromski und Krzystof Cedro in das napoleonische Heer ein, in der Hoffnung, dass Napoleon den Polen die Freiheit zurückgeben wird. Ein aufnahmebereites Filmteam wartet vergeblich auf den Hauptdarsteller in „Alles zu verkaufen". In der zweiten Mai-Hälfte setzt das Filmhaus die Hommage an Wajda fort.

Stand: 10.04.2017

Weitere Beiträge in dieser Rubrik

Termine

April / Mai
Mo Di Mi Do Fr Sa So
        19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 01 02 03 04 05
06 07 08 09 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
heute / Vorschau

Video der Woche

Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!

myDoppelpunkt

Bitte beachten sie unsere Datenschutzbestimmungen

Verlosungen