Filmstart: 20.4.; Regie: Philippe de Chauveron
Darsteller: Ary Abittan, Medi Sadoun, Cyril Lecomte, Slimane Dazi u.a.
Mit seinem letzten Film landete der französische Autor und Regisseur Philippe de Chauveron einen Riesenhit: „Monsieur Claude und seine Töchter" wurde 2014 auch dank des erfrischenden Umgangs mit dem allgegenwärtigen Thema Rassismus zum Arthouse-Hit. Und auch in seinem neuen Film versucht de Chauveron, ein aktuelles politisches Thema humoristisch zu verpacken.
Die beiden Schauspieler Ary Abittan und Medi Sadoun (zwei der Schwiegersöhne des Herrn Claude) sind wieder mit von der Partie. Abittan spielt den Grenzpolizisten José. Gemeinsam mit seinem prolligen Kollegen Guy (Cyril Lecomte) ist José dafür zuständig, abgelehnte Asylbewerber zurück in ihr Heimatland zu eskortieren. Noch einen solchen Trip nach Kabul muss José hinter sich bringen, dann winkt endlich die Beförderung in eine Spezialabteilung. Das Problem: Schützling Karzaoui (Medi Sadoun), der steif und fest behauptet, kein Afghane, sondern Tunesier zu sein, erweist sich als äußerst flexibler Typ, der jede Chance nutzt, das Weite zu suchen. Nachdem das Flugzeug nach Kabul auf Malta notlanden muss und Karzaoui flüchten kann, beginnt eine turbulente Odyssee, bei der José feststellen muss, dass auch einem altgedienten französischen Polizisten die Identität abhanden kommen kann.
Die überaus rasante, sehr französische Komödie hat ein großes Problem: Sie ist einfach nicht komisch. Zwar ist es ganz amüsant, dem Schlitzohr Karzaoui bei seinem Treiben zuzusehen, aber leider verliert sich die Regie in plumpen Gags und nerviger Hektik. Eine echte emotionale Teilnahme am Geschehen bleibt da genauso auf der Strecke wie die eigentlich wichtige politische Botschaft: die Unmenschlichkeit von Abschiebungen. Was bleibt sind diverse Machosprüche, viel Getöse und ein schaler Nachgeschmack.
Martin Schwarz
Stand: 10.04.2017
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