Film
 

Uferpalast 03-17

Marketa Lazarová

Im Drama „Der die Zeichen liest" (RU 2016) wird ein Teenager zum religiösen Fanatiker. Was als bittere, provokative Religionssatire beginnt, entwickelt sich bald zu einer Rundumkritik an der modernen russischen Gesellschaft. „Schneider vs. Bax" (NL 2015) heißt es in der schwarzen Komödie von Alex van Warmerdam. Der etwas spießige Schneider erhält den Auftrag, den Schriftsteller Bax in dessen Ferienhaus zu ermorden. Doch entgegen allen Erwartungen erweist sich der Job für den Auftragskiller als ein schwieriges Unterfangen. Am 19.3. läuft F. W. Murnaus „Der letzte Mann" (D 1924) als Stummfilm-Matinee mit Live-Piano: Wenn der alte Hotel-Portier in seiner Prachtuniform würdevoll die Treppen hinunterschreitet, begegnen ihm die Nachbarn mit Respekt. Doch als die Koffer der Hotelgäste nicht mehr schleppen kann, er muss die Uniform ablegen... In der Verfilmung von Sarah Kuttners Bestseller „Mängelexemplar" (D 2016) geht es um eine Frau, die ihrer Depression den Kampf ansagt (nur Dienstag 21.3, Eintritt frei, anschließend Diskussion).  „Die Taschendiebin" (Korea 2016) Sookee will sich bei der reichen japanischen Erbin Hideko einschleichen und sie ausrauben. Als Dienstmädchen beginnt sie auf dem Anwesen, auf dem Hideko mit ihrem Onkel lebt, zu arbeiten. Alles läuft nach Plan, doch dann entwickeln die beiden jungen Frauen unerwartet starke Gefühle füreinander. Der Film „Havarie" (D 2016) dokumentiert das Aufeinandertreffen von einem Flüchtlingsboot und einem Luxusliner auf dem Mittelmeer in einer einzigen, ungeschnittenen Sequenz. Aus den beklemmenden, bedrohlich anmutenden akustischen und visuellen Eindrücken ergibt sich ein hochemotionales Erlebnis für die Sinne.
„Scarred Hearts" (RO/D 2016) erzählt von Emanuel, der mit Anfang 20 an Knochentuberkulose leidet und in einem Sanatorium an der Schwarzmeerküste untergebracht ist. Seinem Schicksal zum Trotz hat er seinen ganz eigenen Humor nicht verloren. Er beginnt er mit zwei Frauen, die dort ebenfalls Patientinnen sind, gleichzeitig Affären... Der Film „Certain Women" (USA 2016) verknüpft drei Kurzgeschichten der Schriftstellerin Maile Meloy lose miteinander. Der Film verweigert sich der Zuschreibung üblicher Frauenrollenklischees und zeichnet nachvollziehbare Charaktere, die sich mit alltäglichen Problemen herumschlagen. In der Philip-Roth-Romanverfilmung „Empörung" (USA 2016) sieht sich ein College-Student in den 1950ern antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Als er mit dem Dekan aneinandergerät, weil er der Kirche fernbleibt, erreicht seine innere Empörung einen Punkt, an dem er seine Ungehaltenheit nicht länger herunterschlucken kann.
Der Lehrer Antek „Liebmann" (D 2016) lässt sein Leben in Deutschland hinter sich und mietet sich im sommerlichen Nordfrankreich ein. Doch bevor er ein neues Leben beginnen kann, muss er sich den Geistern seiner Vergangenheit stellen. In Paul Verhoevens Psycho-Thriller „Elle" (F/D/B 2016) spielt Isabelle Huppert eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die von einem Unbekannten vergewaltigt wird. Sie macht sie auf die Suche nach dem Mann, der ihr das Leben nehmen wollte. Als sie ihn schließlich findet, verliert sie sich in einem gefährlichen Spiel, das jeden Moment außer Kontrolle geraten könnte. „Marketa Lazarová" (CZ 1967) gilt als der beste tschechische Film aller Zeiten. Jetzt endlich, mit 50-jähriger (!) Verspätung, feiert der Film seinen deutschen Kinostart. Das Hauptwerk von František Vláčil, einem herausragenden Künstler des tschechoslowakischen Kinos während der kommunistischen Zeit, ist ein meisterhaftes, dunkel funkelndes Mittelalterepos.

Stand: 13.03.2017

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