Filmstart: 16.3.; Regie: André Téchiné
Darsteller: Corentin Fila, Sandrine Kiberlain, Kacey Mottet Klein
Beim Sportunterricht sind sie wieder einmal die letzten, die in die Mannschaft gewählt werden. Damit enden die Gemeinsamkeiten zwischen Damien und Thomas allerdings auch schon. Wie wenig die zwei Jungs sich leiden könnten, zeigt sich an ihren ständigen Prügeleien. Die Spannungen steigen, als Damiens Mutter, eine Ärztin, auf die Idee kommt, den Rivalen ihres Sohnes für einige Zeit in der Wohnung aufzunehmen. Die Teenager reagieren widerwillig auf diesen Plan. Doch hinter der ruppigen Fassade der Feindseligkeit scheint langsam etwas wie Sympathie aufzuflackern. Gleich mit der ersten Einstellung trifft Téchiné in seinem Coming-of-Age-Drama den richtigen Ton von unaufgeregter Authentizität. Mit faszinierender Leichtigkeit inszeniert der französische Altmeister sein Jugenddrama. Psychologisch präzise, visuell virtuos und atmosphärisch dicht. Kacey Klein überzeugt als sensibler Teenager im Gefühlschaos. Newcomer Corentin Fila zeigt als harter Typen mit weichem Kern, dass mehr in ihm steckt als der hübsche Model-Typ. Diesem leinwandpräsenten Duo glaubt man alle Nuancen ihres „Denn-sie-wissen-nicht-so-ganz-was-sie-tun"-Verhaltens. Last not least präsentiert Sandrine Kiberlain eine eindrucksvolle Leistung als stets optimistische Ärztin und Mutter, die nach einem schweren Schicksalsschlag dann doch fast zerbricht. Auf der Berlinale ging dieses formvollendete, unprätentiös vibrierende „Coming-of-Age"-Drama trotz Favoriten-Status leer aus. Bei den „Französischen Filmtagen Tübingen" holte die Schüler-Jury das Siegertreppchen nach: „Der Film ging uns ins Herz und hat ein paar von uns auch zu Tränen gerührt", heißt es in der Begründung. Ein besseres Kompliment der Zielgruppe kann es kaum geben!
Dieter Oßwald
Stand: 13.03.2017
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