Film
 

Silence

Liam Neeson in Silence

Filmstart: 2.3.; Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Adam Driver, Andrew Garfield, Liam Neeson, Tadanobu Asano, Ciarán Hinds, Yōsuke Kubozuka u.a.

Schon zwei Mal hat sich der Jahrhundert-Regisseur Martin Scorsese in die Welt der Religion begeben, 1988 mit „Die letzte Versuchung Christi" und 1997 mit „Kundun", die Geschichte über den 14. Dalai Lama. Ganz abgesehen davon, dass auch in seinen Gangsterdramen der Katholizismus oft eine Rolle spielte. In „Silence" erzählt Scorsese nun von Pater Sebastião Rodrigues (Andrew Garfield) und Pater Francisco Garpe (Adam Driver). Die brechen im Jahr 1638 nach Japan auf, um ihren verschwundenen Mentor und großes Vorbild Cristóvão Ferreira (Liam Neeson) zu suchen. Der ist in diesem merkwürdigen Land, in dem Jagd auf Christen gemacht wird, spurlos verschwunden, und Rodrigues und Garpe wollen weder glauben, dass Ferreira tot ist, noch, dass er vom Glauben abgefallen ist, wie es heißt. Da auf jeden Priester ein Kopfgeld ausgesetzt ist, müssen sich die beiden Geistlichen in Japan verstecken, Hilfe erhalten sie von einer Gruppe einfacher Dorfbewohner, die bereits missioniert sind. Doch Vorsicht: Der Inquisitor geht um! Und zwingt in folterähnlichen Ritualen die Christen dazu, ihrem Glauben abzuschwören. Und ist dem mysteriösen Kichijirō (Yosuke Kubozuka) wirklich zu trauen? Er hat die Priester zwar zum Christendorf geführt, scheint aber sehr opportunistisch zu sein.

Was bitteschön hat Martin Scorsese geritten, sich des Romans „Schweigen" von Shūsaku Endō anzunehmen? Was will uns der Regisseur sagen? Dass auch Christen einst verfolgt wurden? Dass Glauben viel mit Symbolen zu tun hat? Dass Gläubige imstande sind, unglaubliche Qualen zu erleiden? Und so begibt man sich auf einen mehr als zweieinhalb Stunden langen Trip in die Vergangenheit und fragt sich ob der allgegenwärtigen Bedeutungsschwere nach dem Sinn des fürchterlich langatmigen Ganzen. Natürlich sind die Bilder von Kameramann Rodrigo Prieto erlesen, ist das Setting von Dante Ferretti beeindruckend.
Doch auch das ändert nichts daran, dass der Film nervt und auch nichts Beschwichtigendes oder Aufklärerisches an sich hat; ein pathetisches Etwas über leidende Christen, im übrigen eine Religion, die selbst schon viel Leiden über andere oder die eigenen Gläubigen gebracht hat.

Martin Schwarz

Stand: 12.02.2017

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