Film
 

Filmhaus Nürnberg 12-16

Close up

„Irans anderes Kino" heißt die Filmreihe im Dezember im Filmhaus Nürnberg: In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren entstand dort eine Form des Kinos, welche sich vom kommerziellen Unterhaltungskino unterscheidet. Parviz Kimiavi, der zu den ersten Vertretern dieser Richtung gehörte, widmet das Filmhaus Nürnberg eine, fast das Gesamtwerk umfassende, Werkschau. Als formal einer der kreativsten Filme aus dem Iran erstaunt „Die Mongolen". „Der Steingarten" über den taubstummen Derwisch Khan spiegelt die schwierige Situation des Künstlers im Iran wieder. „Iran ist mein Land" erzählt die Geschichte des jungen Schriftstellers Sohrab, der auf seinem Weg nach Teheran alten Dichtern begegnet. Nie im Iran gezeigt wurde Kimiavis „O.K. Mister" der als absurde soziale Satire Elemente von Pop-Art und Ethnographie mischt. „Oh Beschützer der Gazellen" und „P wie Pelikan", sind die zwei Kurzfilme des iranischen Filmemachers, die im Rahmen der Werkschau gezeigt werden. Während erster tiefe Einblicke in den islamischen Glauben gewährt, erzählt zweiter die Geschichte des Einsiedlers Agha Ali Mirza. Während Kimiavi zu den ersten Vertreten des „anderen iranischen" Kinos zählt, gilt Abbas Kiarostami als einer der populärsten. Das Filmhaus zeigt eine kleine Hommage an den dieses Jahr verstorbenen Filmemacher. „Close-up" (im Bild) erzählt die unglaubliche, aber wahre Geschichte des mittellosen Sabzian, der sich unter dem Vorwand ein berühmter Regisseur zu sein bei einer wohlhabenden Familie einquartierte. Schauplatz für „Wo ist das Haus meines Freundes?" ist die Stadt Koker in der drei Filme Kiarostamis spielen. Die Kamera begleitet den kleinen Ahmed beim Versuch, seinem Freund Muhammad ein Schulheft zu bringen, welches er aus Versehen eingesteckt hatte. „Der Wind wird uns tragen" zeigt ein Fernsehteam in einem kurdischen Bergdorf, welches dort eine seltene Trauerzeremonie auf Film bannen möchte. Der Film ist mit seiner Entschleunigung und dem Spiel mit dem Unsichtbaren eine Ode an das Leben.
Zu den großen Namen des deutschen Films zählt - neben Fritz Lang, F.W. Murnau und Ernst Lubitsch - G.W. Pabst. Ihm widmet das Filmhaus ab dem 6. Januar eine umfassende Retrospektive. Pabst gilt als Regisseur der „Neuen Sachlichkeit" und als Exponent eines humanistischen und sozial engagierten Kinos, der sowohl mit Stummfilmen wie „Die freudlose Gasse" mit Greta Garbo und Asta Nielsen oder „Die Büchse der Pandora" mit Louise Brooks als auch mit frühen Tonfilmen wie „Kameradschaft" und „Die 3-Groschen-Oper" berühmt wurde. Das Filmhaus zeigt neben den stummen und tönenden Meisterwerken neu zu entdeckende Filme aus G.W. Pabsts mehr als drei Dekaden umfassender Schaffenszeit und lädt mit neu restaurierten Filmen zu einer Sichtung fast des Gesamtwerks ein.

Stand: 14.12.2016

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