Filmstart: 1.12.; Regie: Florian Eichinger
Darsteller: Andreas Döhler, Jessica Schwarz, Katrin Pollitt u.a.
Au weia, das riecht nach gutem alten deutschen Problemfilm. Aber keine Bange: Autor und Regisseur Florian Eichinger weiß ein schwieriges Thema souverän zu meistern.
Eines Tages bricht es aus ihm heraus, ausgerechnet bei einer Familienfeier. In Markus (Andreas Döhler), 39, Ingenieur, selbst Familienvater mit seinem vierjährigen Sohn Adam und seiner Frau Monika (Jessica Schwarz), dringen jahrzehntelang verdrängte Erinnerungen nach oben. Zuerst weiß er nicht, wie er mit diesen Erinnerungen umgehen soll. Doch dann entschließt er sich, in die Offensive zu gehen und seine soziale Umgebung mit den Vorkommnissen in seiner Kindheit zu konfrontieren. Denn als Kind, da hat seine Mutter Dinge mit ihm angestellt. Dinge, die eine Mutter mit ihrem Kind niemals anstellen sollte. Markus wird durch die Gedanken an früher völlig aus der Bahn geworfen. Doch wie das bei Tabus oftmals so ist: Wirklich hören will eigentlich niemand, was dem Mann als Kind zugestoßen ist. Schließlich konfrontiert er die Mutter selbst mit der neuen Situation...
Florian Eichinger ist weit davon entfernt, aus diesem sensiblen Stoff einen Skandalfilm konstruieren zu wollen. Überaus einfühlsam nähert er sich dem Thema an und bedient sich für die Rückblenden in Markus' Kindheit eines klugen Kunstgriffes: Der herausragende Hauptdarsteller Andreas Döhler schlüpft selbst in die Rolle des kleinen Markus und lässt so eine gewisse wohltuende Distanz zum Gezeigten entstehen. So entwickelt sich ein intensives Familiendrama, das einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf geht und sicherlich für Diskussionen zum Thema „Missbrauch durch Frauen" sorgen wird. Beim Filmfest München gewann „Die Hände meiner Mutter" die Förderpreise für die Beste Regie und den Besten Hauptdarsteller.
Martin Schwarz
Stand: 08.11.2016
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