Film
 

Die Mitte der Welt - von M. Schwarz

Die Mitte der Welt

Filmstart: 10.11.; Regie: Jakob M. Erwa
Darsteller: Louis Hofmann, Sabine Timoteo, Jannik Schümann, Ada Philine Stappenbeck u.a.

Andreas Steinhövel Superstar. Nicht nur, das uns der Schriftsteller die wunderbare Trilogie um Rico und Oskar (die toll verfilmt wurden) kredenzt hat, er kann auch erwachsener. Und hat mit Jakob M. Erwa nun einen jungen Regisseur gefunden, der unbedingt Steinhövels Bestseller „Die Mitte der Welt" verfilmen wollte, als Fan der ersten Stunde, als der Roman 1998 erschien.
Steinhövel und Erwa erzählen von Phil (souverän: Louis Hofmann). Der hat eine Familie, die so ganz anders ist: Seine flippige Mutter Glass (Sabine Timoteo) hat den 17-Jährigen und seine Zwillingsschwester Dianne (Ada Philine Stappenbeck) alleine großgezogen, gemeinsam leben sie in einer Art verwunschener Villa mit Namen Visible. Als Phil nach drei Wochen von einem Sprachkurs nach Hause zurückkehrt, ist die Stimmung im Visible nicht gut, Dianne weicht allen Gesprächen aus und verschwindet immer wieder nachts. Doch für Ablenkung sorgt der Neue in der Klasse: Nicholas (Jannik Schümann) ist cool und extrem gutaussehend, Phil ist sofort verknallt bis über beide Ohren. Und tatsächlich nähern sich die beiden Jungs an und werden bald zusammen mit Phils bester Freundin Kat (Svenja Jung) zu einem eingeschworenen Trio. Doch da drängt eine dunkle Vergangenheit zurück ans Tageslicht, und auf Freunde ist auch nicht immer Verlass.
Selten hat man eine Szenerie gesehen, in der so ungezwungen mit Homosexualität umgegangen wird wie hier. In flirrenden Sommerbildern erzählt der Österreicher Erwa eine ungewöhnliche Coming-of-Age-Geschichte. Die wirkt zu Beginn ein wenig so, als müssten sich die Figuren ebenso in die Szenerie einfinden wie der Zuschauer, entwickelt sich dann aber zu einer atmosphärisch dichten Tragikomödie mit stimmigen Figuren und guten Schauspielern. Wenn Louis Hofmann („Tom Sawyer", „Freistatt") so weitermacht, wird aus ihm noch ein ganz Großer. Andreas Steinhövel ist von der Verfilmung übrigens höchst angetan.

Martin Schwarz

Stand: 18.10.2016

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