Filmstart: 3.11.; Regie: Chad Hartigan
Darsteller: Markees Christmas, Craig Robinson, Carla Juri, Lina Keller u.a.
Wer hat schon einen Vater, mit dem man sich über Old School HipHop und Gangster Rap streiten kann? Morris (Markees Christmas) ist 13, schwarz, ein bisschen mollig, sein Vater (Craig Robinson) ist im Trainerstamm des örtlichen Fußballclubs. Der Ort: Heidelberg, Germany. Und damit fangen die Probleme für Morris schon an: Mit der deutschen Sprache hapert's, da hilft die smarte Deutschlehrerin Inka (Carla Juri). Freunde hat er keine, da soll der örtliche Jugendclub die Lösung sein. Ziemlich verloren steht Morris dort herum. Doch dann sieht er Katrin (Lina Keller): schon 15, extrem hübsch, selbstbewusst. Definitiv nicht Morris' Liga. Trotzdem verliebt sich der Möchtegern-Gangsterrapper sofort. Und lässt sich von ihr breitschlagen, bei einem Talentwettbewerb mitzumachen, wo er seine US-Vorbilder nachahmt und eine mit jeder Menge derber Vokabeln bestückte Zeile rappt. Nicht so der Bringer. Doch so leicht gibt unser Held nicht auf.
Ein Amerikaner in Heidelberg – Autor und Regisseur Chad Hartigan hat sich ein ungewöhnliches Sujet für seinen dritten Langfilm ausgesucht, der auf dem berühmten Sundance-Festival zwei Preise einfahren konnte. Er liefert eine erfrischend andere Perspektive auf das derzeit so aktuelle Thema über Fremdsein in einer Gesellschaft und geht dabei recht glaubwürdig zur Sache. Denn Hartigans Held Morris ist ein recht durchschnittlicher Junge, der sich durchbeißen muss. Schön auch, dass hier nicht wie so oft von der Sprache her alles glattgebügelt wird, hier dürfen Amis auch durchweg Englisch reden. Und so macht der schwarze Junge aus Amerika jene Erfahrungen, wie wir sie alle aus unserer Jugend kennen. Nicht spektakulär, mitunter ein wenig behäbig – aber echt.
Martin Schwarz
Stand: 18.10.2016
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