Filmstart: 27.10.; Regie: Gregory Kirchhoff
Darsteller: Dieter Hallervorden, Victoria Trautmansdorff
Palim, Palim: Didi goes Otto! Auf seine alten Tage gibt Ulk-Nudel Hallervorden, 81, den Ostfriesen der störrischen Art. Uwe Hinrichs heißt er, trägt Rauschebart und bastelt gern am Buddelschiff. Wenig erfreut reagiert der Eigenbrötler als eine Gruppe Ausländer in seinem Haus einquartiert wird - spielt er nicht mit, wird Uwe sein überschuldetes Eigenheim verlieren. Widerwillig gibt der Ostfriese den Integrationshelfer. Will er die ungebetenen Gäste zunächst noch mit dem guten alten Güllefass vertreiben, freundet er sich alsbald immer mehr mit den Fremden an. Sein eigenwilliger Sprach-Unterricht in Plattdeutsch gefährdet allerdings die Prüfungsergebnisse. Aber mit solidem Paragrafen-Wissen lassen sich selbst eingefleischte Bürokraten schlagen. Eine Komödie über Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile wäre in der aktuellen Lage dringend nötig. Doch den Machern fehlt sichtlich der Mut zur Komik. Sie setzen auf lieber auf bieder-harmlose TV-Unterhaltung der klamottigen Art. „Die Ausländer passen nicht hier her!" nörgeln die Spießer, „Das sind keine Flüchtling, das sind Fachkräfte!" darf die Pastorin postulieren und zum „Toleranz-Fest" einladen. Mehr als schlichte Kalendersprüche fällt dem Drehbuch nicht ein. Schlimmer noch: Der Klamauk schrammt selbst hart am Rassismus entlang, was die Darstellung der Migranten betrifft: Eine gesichtslose Truppe ohne Eigenschaften, die zu Stichwortgeber der läppischen Art reduziert sind. Die Pointen plätschern mühsam dahin, bei jener dümmlichen Lovestory des trotteligen Bürgermeisters zur raffgierigen Managerin sind die Grenzen des Bauerntheaters schließlich endgültig erreicht. So platt das Deutsch, so platt der Humor. Fast schon ein Frevel, dass die Maske von Hallervorden stark an einen Sketch von Loriot erinnert.
Dieter Oßwald
Stand: 18.10.2016
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!