Kommkino Nürnberg 10-16

Am 15. und 24.10. ist der ungewöhnliche indische Film „Psycho Raman" erneut zu sehen. Ein Serienkiller-Porträt und zugleich ein bitteres Gesellschaftsbild jenseits aller Bollywood-Klischees.
Der Erstlingsfilm „We Are the Flesh" (17. und 27.10.) erregte bereits im Vorfeld viel Aufsehen und steht in der Tradition der radikalen „Midnight Movies" der wilden 70er.

Am 19. Okt. beginnt im KommKino eine Reihe mit dem Titel „Perlen aus den 70er und 80er Jahren". Jeden Mittwoch um 21.15 Uhr ist für fünf Wochen ein rebellischer Kultfilm zu sehen. Den Auftakt bildet am 19.10. der lange verschollen geglaubte Spielfilm „Umarmungen und andere Sachen" von 1975, es folgt am 26.10. „Land der Räuber und Gendarmen", ein skurriler Film, der munter tausend Jahre deutsche Geschichte mit sexueller Befreiung und „mehr Demokratie wagen" mischt. Spielszenen werden mit Doku-Material und Trickfilm zu einem experimentellen Gesamtkunstwerk verwirbelt. Außerdem in der Reihe zu sehen: „Brazil" (2.11.), die groteske Satire über einen totalitären Zukunftsstaat, und „Cherry 2000", eine anarchische Science-Fiction-Komödie. „Porn to Be Free" zeichnet die unglaubliche Entwicklung des Pornos nach – von den ersten Fotoshootings und Veröffentlichungen in Underground-Magazinen bis zum Einzug in die Kinos. „Eine freie und zivilisierte Gesellschaft erkannt man an ihrer Bereitschaft, Porno zu akzeptieren" (Salman Rushdie). Passend dazu steigt am 21.10. „Die lange Nacht der Schweinereien" mit ausgewählten Raritäten.

Die nordbayerische Erstaufführung „Ufo" (28.10. und 10.11.) ist ein subtiler deutscher Horrorfilm in der Tradition von „The Blair Witch Project".
Am 29.10. offeriert der 70er-Kultklassiker „Thundercrack!" eine unglaubliche Mischung aus Arthouse, explizitem Sex und Horror.
Das schon traditionelle „Halloween-Double-Feature" mit zwei Überraschungsfilmen findet am 31.10. natürlich auch wieder statt.
Lucio Fulcis legendärer Splatterklassiker „Das Haus an der Friedhofsmauer" (3.11.) wurde mittlerweile vom Index gestrichen und ist nach Jahrzehnten endlich wieder in den Kinos zu sehen.
Vom 4. bis zum 6.11. zeigt das KommKino zur „Linken Literaturmesse" „Der Fall Gleiwitz", einen höchst sehenswerter Defa-Klassiker über den deutschen Überfall auf Polen.
Zum kürzlichen Tod von Herschell Gordon Lewis sind dessen bekannteste Werke zu bestaunen. Es beginnt am 7.11. mit dem skandalumwitterten „Blood Feast", dem ersten Splatterfilm überhaupt.
Nach der „Tuesday Trash Night" am 8.11. zeigt „KARACHO – 2. Festival des Actionfilms" vom 11. bis zum 13.11. wieder die ganze Vielfalt des Genres. Zum Tod von Bud Spencer werden die Höhepunkte aus dessen langjähriger Karriere präsentiert. Den Anfang macht „Gott vergibt – Django nie!" (14.11.), ein ernsthafter, aber unbedingt sehenswerter Italowestern.