Filmstart: 15.9.; Buch und Regie: Evi Goldbrunner & Joachim Dollhopf
Darsteller: Kuis Vorbach, Jordan Prentice, Ella Frey u.a.
Seit dem Tod der Mutter wächst Michi in einem Kinderheim auf. Gegen die Größeren weiß sich der Zehnjährige zur Wehr zu setzen, träumt aber wie alle anderen auch von einer eigenen Familie. Die scheint in greifbare Nähe zu rücken, als Michi zufällig einen alten Brief seiner Mutter findet, durch den er die Adresse seines Vaters herausbekommt. Er schnürt sein Päckchen und macht sich heimlich auf den Weg ins Ruhrgebiet. Vater Tom ist also Mitglied einer Rudermannschaft, soso. Doch als Michi ihn schließlich erblickt, nimmt er sofort wieder Reißaus: Sein Dad ist klein-wüchsig, kleiner als er selbst. Doch da die üblen Typen im Heim Wind davon bekommen haben, ist es für Michi immer noch besser, von nun an bei Tom zu leben als dem ständigen Mobbing ausgesetzt zu sein. Doch werden sich die beiden „auf Augenhöhe" zusammenraufen? Michi tut sich schwer.
So schwer, dass sich dieser im Grunde sehr sympathische Kinderfilm rund um das Thema Anderssein in der Mitte ganz schön hinzieht. Denn erst als der Junge endlich kapiert, dass sein Vater ein sehr patenter Kerl ist, kommt Bewegung in die bis dahin eingefahrene Geschichte. Stärke zeigt der Film aber nicht nur in den glaubwürdigen Dialogen, in denen Sätze wie „Mach mal halblang!" plötzlich eine ganz neue Bedeutung bekommen, sondern auch in der Beschreibung von Toms Welt. Abgesehen davon, dass er nicht zu arbeiten scheint, bekommt der Zuschauer einen recht genauen Einblick in das Leben eines Menschen, den jeder sofort als „anders" erkennt. Ein wenig irritiert, dass Tom vom Kanadier Jordan Prentice gespielt wird und nachsynchronisiert wurde. Musste man der Figur aber unbedingt eine John-Wayne-Western-Röhre verpassen?
Martin Schwarz
Stand: 12.09.2016
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