Filmstart: 21.7.; Regie: Mika Kaurismäki
Darsteller: Malin Buska, Sarah Gadon, Michael Nyqvist, Lucas Bryant u.a.
Ein ungewöhnlicher Film für Mika Kaurismäki, älterer Bruder von Aki, der sich mit verrückten Roadmovies oder Dokus über seine Wahlheimat Brasilien einen Namen gemacht hat. Er entführt uns in den 30-jährigen Krieg und an den Hof in Schweden. Nachdem der König 1632 auf dem Schlachtfeld umgekommen ist, wird seine Tochter Kristina im Alter von sechs Jahren zur Regentin ernannt und wie ein Junge erzogen. Die junge Frau (Malin Buska), eine eher herbe Schönheit, ist dann als Königin ab 1644 bestrebt, frischen Wind in die von Männern dominierte Adelswelt zu bringen. Sie interessiert sich für die schönen Künste und die Lehren des Philosophen René Decartes. Ein Katholik! Also ein Kriegsfeind! Und dann will Kristina nach jahrzehntelangem Gemetzel auch noch Frieden herbeiführen! Zu alle diesen Plänen und Verstößen gegen die Sitte stößt es ihrem Mentor, Kanzler Alexander von Oxenstierna (Michael Nyqvist) auf, dass Kristina an ihrer Zofe, der bildhübschen Komtess Ebba Sparre (Sarah Gadon), einen Narren gefressen hat. Für die Königin ist die Beziehung echte Liebe.
Eine fürwahr ungewöhnliche Person, diese Kristina Wasa und durchaus einen aufwändigen Historienschinken wert. Und den liefert uns Kaurismäki mit dieser deutsch-finnisch-kanadisch-schwedischen Koproduktion auch. Viel Kostüm, jede Menge Konflikte, prächtig anzuschauen und gut besetzt. Doch so wirklich vom Kinostuhl reißt einen der Film nicht, dafür ist die Inszenierung trotz des modernen Ansatzes und des lesbischen Aspekts dann doch zu konventionell geraten.
Martin Schwarz
Stand: 12.07.2016
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