Filmstart: 4.8.; Regie: Pedro Almodóvar
Darsteller: Emma Suárez, Adriana Ugarte, Daniel Grao
Dieses Melodram hat alles, was ein Almodóvar braucht: Schöne Frauen. Eine raffiniert verschachtelte Geschichte. Sowie ein Füllhorn visueller Einfälle. Grob gesagt geht es um eine Mutter, deren Tochter als Teenager verschwindet, weil sie glaubt, der Vater wäre durch die Schuld der eifersüchtigen Mama auf stürmischer See ums Leben gekommen. Wie üblich wird die Story in allerlei Rückblenden verpackt und mit knalligen Farben bebildert. Einmal mehr gibt der 66-jährige Spanier den dramaturgischen Flipper-Spieler, der seine Figuren vergnügt auf das Spielfeld schießt, wo sie miteinander kollidieren oder vom Zufall in unterschiedliche Richtungen katapultiert werden. Die Titelheldin hat die Koffer gepackt, um mit ihrem Lover in eine andere Stadt zu ziehen. Überraschend trifft sie auf der Straße die Jugendfreundin ihrer Tochter, von der sie ewig nichts mehr gehört hat. Prompt werden die Karten neu gemischt. Umzug gestrichen. Stattdessen geht es auf Spurensuche. Elegant dreht Almodóvar nun am Rad der Zeit. Die ganz große Liebe, Lust und Eifersucht. Das fiese Schicksal mit Todesfall. Damit nicht genug, kommt auch der Vater der Heldin ins Spiel. Betrügt er die schwerkranke Gattin etwa mit der hübschen Haushälterin? Wie im Kaleidoskop purzeln die drei Kurzgeschichten der kanadischen Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro, die als Vorlage dienten, über die Leinwand. Nicht nur bei den Emotionen, auch bei den Farben greift der Melodramatiker aus La Mancha munter in die Vollen. Sein bunter Bilderbogen präsentiert sich virtuos durchdacht bis in die kleinsten Details. Ein filmisches Vergnügen der verspielten Art.
Dieter Oßwald
Stand: 12.07.2016
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