Filmstart: 30.6.
Regie: Julio Medem, Darsteller: Penélope Cruz, Luis Tosar, Asier Etxeandia u.a.
„Wir sollten im Leben vor allem versuchen, glücklich zu sein, und dann andere dazu bringen, es auch zu sein" – für den spanischen Regisseur Julio Medem ist dies die Kernaussage seines neuen Films. Mit Werken wie „Lucía und der Sex" oder „Tierra" schuf er bislang streng stilisierte Filmkunstwerke mit einer ganz eigentümlichen Bildsprache. Mit seinem neuen Film nähert er sich ganz offensichtlich seinem berühmten Landsmann Pedro Almodóvar an, und das vor allem inhaltlich. Denn wie diesem gelingt es Medem hier, eine Geschichte, die sich eigentlich auf Arztromanniveau befindet, durch die künstlerische Umsetzung zu einem intensiven Filmerlebnis zu machen.
Im Zentrum der Handlung steht Magda (Penélope Cruz fungiert auch als Koproduzentin). Die wird nicht nur von ihrem Mann sitzengelassen, sondern muss auch erfahren, dass sie Brustkrebs hat. Unweigerlich wird ihr Arzt Julián (Asier Etxeandia) fortan ein wichtiger Mensch in Magdas Leben. Der wichtigste aber ist ihr kleiner Sohn Dani, ein Ass im Fußball. Das fällt auch Arturo (Luis Tosar), einem Späher für Real Madrid, auf. Magda wird Zeugin, als Arturo erfahren muss, dass seine Frau und seine Tochter einen Unfall hatten – die Tochter ist tot und die Frau liegt im Koma. Das harte Schicksal schweißt Magda und Arturo zusammen, sie werden nach dem Tod von Arturos Frau ein Paar. Dann wird Magda schwanger ...
Zugegeben, das ist starker Tobak, den uns Autor Medem hier vorlegt. Doch die Inszenierung mit der exzessiven Farbgebung, der fließenden Kamera, der Musik von Alberto Iglesias und den guten Darstellern befreit die Geschichte weitgehend vom Kitsch. So wohnen wie einem Melodram bei, das erschüttert, beeindruckt und befreiend offen mit der Brustamputation Magdas umzugehen weiß.
Martin Schwarz
Stand: 15.06.2016
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